Abschluss der Bauarbeiten Neugestaltung macht den Ärger „An der Hirtenwies“ vergessen

Quierschied · Für die Grundsanierung müssen auch die Bürger ihre finanziellen Beiträge leisten.

 Beim Ortstermin (v. li.): Peter Demuth, Lutz Maurer, Meta Fey, Christian Kilper, Wolfgang Kallenbach, Wolfgang Koch und Wolfgang Schmidt.

Beim Ortstermin (v. li.): Peter Demuth, Lutz Maurer, Meta Fey, Christian Kilper, Wolfgang Kallenbach, Wolfgang Koch und Wolfgang Schmidt.

Foto: Thomas Seeber

Vom Zankapfel zum Vorzeigeprojekt – so kann man die Entwicklung der Straße „An der Hirtenwies“ in den vergangenen  Jahren sicher trefflich beschreiben. Am vorigen Donnerstag wurde sie nach knapp sechsmonatiger Grundsanierung von Straße und darunter befindlichem Kanalsystem wieder offiziell freigegeben.

„Was lange währt, ist endlich gut“, sagte dann auch Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer, „die Hirtenwies ist eine wichtige Ausfahrt aus dem Ortskern und gleichzeitig ein zentrumsnahes Wohngebiet“.

Doch genau diese Ausfahrt hatte in der Vergangenheit für mächtig Ärger gesorgt. Die Drehung der Einbahnstraße noch unter Maurers Amtsvorgängerin Karin Lawall hatte für großen Unmut verursacht. Es gab Unterschriftenaktionen und Proteste (wir berichteten mehrfach). Die durch die Richtungsänderung entstandene Ausfahrt zur Landstraße bilde einen Unfallschwerpunkt – so eines der Argumente. „Es gab dort zwar einen schweren Unfall, der war jedoch auf deutlich überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen und nicht auf die Verkehrssituation“, erklärte Maurer und betonte, dass mit der Neugestaltung der Straße auch eine weitere Entschärfung dieser Einmündung vonstatten gegangen sei: „Wir haben den Ausfahrtsbereich etwas weiter nach rechts verlegen können und somit eine bessere Übersicht über den Einmündungsbereich geschaffen. Dadurch ist das Unfallrisiko an dieser Stelle nochmals deutlich minimiert worden“, so Maurer weiter.

Maximiert wurde dagegen der Wohlfühlfaktor der Straße „An der Hirtenwies“. Die Parkstreifen wurden mit kleinteiligem, farblich abgesetztem Pflaster belegt. Dies ist zum einen optisch reizvoll und soll auch dazu führen, dass Grundstückseinfahrten künftig nicht mehr zugeparkt werden. „Die Bordsteine wurden abgesenkt“, erläuterte Wolfgang Kallenbach von den Gemeindewerken, die für die Baumaßnahme zuständig waren, weil auch die Rohrleitungen im Boden erneuert werden mussten.  „Die Bordsteinhöhe beträgt noch etwa zwei Zentimeter. Die brauchen wir für die Wasserführung bei Regen. Dennoch stellt der Bordstein nun kein Hindernis mehr für Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen dar“, so Kallenbach weiter.

Die sieben Pflanzinseln sorgen für eine Herabsetzung der Fahrgeschwindigkeit und werten die Straße optisch weiter auf. Die Bepflanzung wurde von Mitarbeitern des Bauhofs in moderner und überaus ansprechender Weise ausgeführt. „Die sind sehr attraktiv gestaltet“, sagte auch Bürgermeister Maurer und bedankte sich nochmals bei den Anwohnern für die notwendige Geduld: „Natürlich gab es Sperrungen und Umleitungen. Aber ich glaube, man kann sagen, dass diese gut über die Bühne gegangen sind.“

Die Auftragssumme für das Projekt belief sich auf 562 000 Euro, hinzu kamen 2500 Euro für die Bepflanzung. Finanziert wurde das Ganze auch mit Mitteln des Innenministeriums und der RAG, weil die Schäden am Kanalsystem als bergbaubedingt anzusehen waren. Doch auch die Anwohner werden über die Straßenausbaubeitragssatzung (StrAbS) zur Kasse gebeten werden. „Das Berechnungsverfahren ist kompliziert“, sagte Wolfgang Kallenbach, „die Höhe der Summen steht noch nicht fest“.

Einige Hausbesitzer in der Hirtenwies haben derweil mit der Fassadensanierung ihrer Gebäude begonnen. Ob dies mit der Aufhübschung der Straße zusammenhängt, lässt sich natürlich nicht belegen. Ein gelungener Nebeneffekt für das Quierschieder Ortsbild ist es auf jeden Fall.

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