Neuer Weg zwischen Netzbachweiher und Rußhütte offiziell für Radler freigegeben
Saarbrücken/Quierschied · Die Strecke führt durch den Wald, vorbei am ehemaligen Fischbacher Freibad und an einem kleinen Weiher zur neuen Brücke über den Fischbach. Die Brücke dient gleichzeitig als Rückhaltemauer und soll die Rußhütte schützen, wenn der Bach über die Ufer tritt.
Gut 60 Radlerinnen und Radler haben sich am Dienstagabend auf eine "Jungfernfahrt" begeben. Das Teilstück des Radwegenetzes Velo-visavis zwischen dem Netzbachweiher und der Rußhütte wurde offiziell in Dienst gestellt.
"Ein lang gehegter Wunsch vieler Quierschieder ist endlich in Erfüllung gegangen", freute sich Bürgermeisterin Karin Lawall , "es gibt nun für Radfahrer einen sicheren Anschluss nach Saarbrücken, abseits der viel befahrenen, engen Landstraße." Doch genau da lag die Schwierigkeit für Planung und Umsetzung. Die Strecke führt vom Netzbachweiher vorbei am ehemaligen Fischbacher Freibad - das bereits vor Jahrzehnten geschlossen wurde - und vorbei an einem kleinen Weiher zum neuen Damm im Fischbach und dann weiter zur Rußhütte. "Diese Lösung mit dem Damm und der darüber führenden Brücke ist wunderbar", gelöst", freute sich Regionalverbandsdirektor Peter Gillo , "darum war der Weg auch so teuer. Aber er ist es wert."
430 000 Euro hat das Teilstück gekostet. Knapp die Hälfte davon kam aus Fördertöpfen der Europäischen Union. Den Rest übernahmen Land und Kommune. "Es ist uns gelungen, zwei positive Dinge miteinander zu vereinen", erklärte Saarbrückens Bürgermeister Ralf Latz , "zum einen ist ein außergewöhnlicher Radweg entstanden, zum anderen lässt der Hochwasserschutzdamm die Menschen auf der Rußhütte künftig deutlich besser schlafen."
Bei einem Starkregen 2009 war der Fischbach dramatisch über die Ufer getreten und hatte im gesamten Fischbachtal für große Schäden gesorgt. Der Rückhaltedamm am Fahrradweg ist nur eine von zahlreichen Maßnahmen, die seither zum Schutz der Bevölkerung angegangen wurden.
Der neue Radweg Fischbachtal bietet nun eine schnelle Anbindung in die Landeshauptstadt und dazu einen wunderbaren Einblick in den Saarkohlewald mit seiner einzigartigen Flora und Fauna.
An zwei Stellen sollten die künftigen Nutzer allerdings vorsichtig sein. Hier mussten aus Gründen der Topografie und des Naturschutzes relativ starke Gefälle beziehungsweise Steigungen in den Weg eingebaut werden.
"Der Weg ist einfach wunderschön", schwärmte Karin Lawall bei der kleinen Eröffnungsfeier auf der Dammkrone. Wie Recht Ralf Latz mit seiner Ergänzung "jetzt muss er nur noch bekannt werden" hat, zeigte sich schon wenig später: Etliche Radfahrer, die auf dem Weg durchs Fischbachtal waren, benutzten noch immer die Landstraße.
