Mit Bürger-Ideen das Fördergeld nutzen
Quierschied. Freud und Leid liegen auch im Leben einer Kommunalpolitikerin dicht beieinander. Vergangenen Freitag wurde die Gemeinde Quierschied von einem verheerenden Unwetter heimgesucht. Ein trauriger Tag auch für Bürgermeisterin Karin Lawall, die sich zuvor noch über einen Geldsegen für ihre Kommune freuen konnte
Quierschied. Freud und Leid liegen auch im Leben einer Kommunalpolitikerin dicht beieinander. Vergangenen Freitag wurde die Gemeinde Quierschied von einem verheerenden Unwetter heimgesucht. Ein trauriger Tag auch für Bürgermeisterin Karin Lawall, die sich zuvor noch über einen Geldsegen für ihre Kommune freuen konnte. Denn beim Bundeswettbewerb Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung zählte die Projektregion Landschaft der Industriekultur Nord (LIK Nord) zu den Gewinnern. Bei LIK Nord arbeiten die Kommunen Friedrichsthal, Illingen, Merchweiler, Neunkirchen, Quierschied und Schiffweiler zusammen. Ziel ihres Projekts: die vom Bergbau geprägte Landschaft erhalten und aufwerten. Etwa zwölf Millionen Euro beträgt das Fördervolumen. 90 Prozent übernehmen Bund und Land, zehn Prozent der Projektträger - ein Zweckverband aus den beteiligten sechs Kommunen sowie der Industriekultur Saar. Die erheblichen Fördermittel "sind eine große Chance für die Entwicklung unserer Gemeinde", meint Karin Lawall. Quierschied bringt vor allem Wald in das Projekt ein. Es ist das Revier des Prozessschutzwaldes, das seit 1996 besteht und sich von Fischbach über Quierschied bis zum Rosenhaus bei Göttelborn erstreckt. In diesem Bereich, in dem so wenig wie möglich in das Ökosystem Wald eingegriffen wird, ist auch ein Entdeckerpfad mit einem Baumwipfelsteg geplant. Dieser Pfad soll auch zur Halde Göttelborn führen und das Biotop Kohlbachweiher erschließen. "In einem ersten Schritt fließen rund 320 000 Euro nach Quierschied", sagt Karin Lawall. 187 000 Euro davon sind für den Baumwipfelsteg veranschlagt, auf dem die Leute an einem Geländesprung am Holzer Konglomerat sozusagen über die Baumwipfel spazieren können. "Mit der Umsetzung des Projektes werden wir den Erholungs- und Erlebniswert in unserer Gemeinde steigern und wirtschaftliche Impulse anstoßen", sagt Lawall und ergänzt: "Die Bürger sollen sich mit ihren Ideen beteiligen können." Nach den Sommerferien will Lawall zu einer Wanderung mit Revierförster Martin Haupenthal und LIK-Nord-Geschäftsführer Detlef Reinhard durchs Quierschieder Projektgebiet einladen, "damit die Leute sehen, um was es geht". Danach will die Bürgermeisterin ein Forum eröffnen, bei dem Akteure aus den Bereichen Naturschutz, Tourismus, Wandern und Industriekultur mitmachen können.