Messer und auch Miederhöschen

Quierschied · Frühjahrsmarkt in Quierschied: Ein Bummel zwischen Baustelle und Rathaus

Man parkt nicht immer so, wie man soll - trifft dann aber auf eine Hilfspolizistin, die nicht gleich im Stechschritt zum Wagen eilt und einen teuren Zettel ans Fenster hängt. Willkommen in Quierschied. Willkommen in dieser liebenswerten und freundlichen Gemeinde, die ihre Gäste offenbar nicht mit blindem Eifer vergrätzt. Und gestern bei teils schönem Wetter zum Frühjahrsmarkt in die Ortsmitte einlud.

Ein bisschen war dieser Markt auseinandergerissen, weil - wie man weiß - die große Baustelle rund um den Kultursaal derzeit nichts anderes zulässt. Angenehm jedoch die noch immer kurzen Wege, rund ums Rathaus und die Kirche Maria Himmelfahrt.

Bei David Ecker ist Betrieb, als die SZ seinen Stand aufsucht. Der Fotografin erklärt er die richtige Messerschärf-Technik und hat auch hierfür einen Stein parat. Solinger Stahlwaren und Schweizer Messer - hier gibt's Nützliches für die Küchenschublade. Seit 31 Jahren kommt der Mann nach Quierschied und wird hier seine Ware los. Derweil findet man am Rathaus wie gewohnt die kulinarische Ecke. Die CDU hat eine Tomatensuppe für 2 schlappe Euro im Angebot, die SPD vis à vis glänzt mit Gefillde, Specksauce und Sauerkraut für nur 3,80 Euro.

An der Kirche haben Brigitte und Andreas Reinhold aus Bliesransbach ihren Stand aufgebaut. Von grundsoliden Büstenhaltern, die der Schwerkraft etwas entgegen zu setzen haben, bis hin zu den Miederhöschen in vielen Größen haben sie ein beachtliches Sortiment an ,,Unnedrunna" im Angebot. Seit 1971 ist das Ehepaar mit seiner Ware im Land unterwegs, ,,in der dritten Generation", wie Brigitte Reinhold noch stolz hinzufügt. In Quierschied sind sie zum vierten Mal und schauen mal zu, ob sich's rentiert.

Für ,,owwedriwwa" gibt's natürlich auch was zu kaufen. Beispielsweise schöne und bequeme Schlafanzüge und T-Shirts. Oder luftig-duftige Schals zum Preis von nur 3 Euro. Dauerbrenner solcher Märkte wie der in Quierschied sind aber stets die neuesten Reinigungstücher und -systeme. Auch sie finden ihre Abnehmer(innen). Was nicht heißt, dass man nicht doch noch in die Ecken krabbeln und dort sorgsam wischen muss. Angeblich machen die Lappen aber das Leben leichter.

Kleine Frage am Rande: Kann man einen solchen Krammarkt nicht mal an einem späten Freitagnachmittag veranstalten? Damit auch berufstätige Leute etwas davon haben. Und die Händler gute Geschäfte machen.

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