Lohn der Nachwuchsarbeit
Quierschied · Der Verein „Hilfe durch Sport Quierschied“ ist für vorbildliche Nachwuchsarbeit ausgezeichnet worden. Franz-Josef Bauer, Filialdirektor der Commerzbank Saarbrücken, übergab am Sonntag in der Alten Näherei einen Scheck über 5000 Euro und die Trophäe der Auszeichnung „Das Grüne Band“, mit dem Nachwuchsarbeit vom Deutschen Olympischen Sportbund gefördert wird.
"Das Geld wird in den Gruppen aufgeteilt. Es kommt keiner zu kurz. Außerdem wird es für Anschaffungen und Reparaturen verwendet werden", beschrieb Alexandra Nekola den Verwendungszweck beim Termin in der Alten Näherei.
Die Vorsitzende des Vereins gab sich bei der kleinen Feier kämpferisch: "In ein paar Jahren stehen wir wieder hier und räumen wieder ab". Die zahlreichen Behinderten applaudierten. Bankdirektor Bauer betonte in seiner Laudatio den Stellenwert des Vereins für die Nachwuchsarbeit in der Region. Die Behindertensportler haben sich im Bewerbungszeitraum 2015 gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt waren von den 159 Mitgliedern der Präventions- und Reha-Abteilung 155 Kinder- und Jugendliche. Sie können aus vier Disziplinen wählen: Schwimmen, Rennrollstuhlfahren, Sportschießen und Sportkegeln. Von 2013 bis 2015 haben sie bei Nachwuchsmeisterschaften im Saarland 30 Medaillen geholt.
Die Nachwuchsförderung des größten, saarländischen Behindertensportvereins obliegt neun Lizenztrainern und Übungsleitern. Davon profitiert am meisten David Scherer. Er ist Juniorenweltmeister und mehrfacher Deutscher Meister im Rennrollstuhlfahren. In den drei Jahren vor der Bewerbung hat der Verein 44 Auswahlnominierungen, darunter zehn Bundeskader, vorzuweisen. Da lag die Bewerbung für "Das Grüne Band", die Talentförderung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Commerzbank , nahe. Ein Schritt, der die Jury überzeugte. Das Quierschieder Sportangebot bietet nämlich nicht nur die Möglichkeit, sich zu bewegen, Kraft und Ausdauersport zu betreiben, sondern auch soziale Kontakte zu knüpfen. "Hilfe durch Sport Quierschied " habe sich den Preis alleine deshalb redlich verdient, da es der fünfte Anlauf war, meinte Bauer. Die Quierschieder zählen damit zu 1800 Vereinen, die in 30 Jahren prämiert wurden.
"Herzstück sind die Sportler selbst", meinte Franz-Josef Bauer. Denn "Das Grüne Band" belohne vor allem konsequente Nachwuchsarbeit im Leistungssport. Und das unabhängig von der Vereinsgröße und der Popularität der Sportart. Der Verein habe schwierige Zeiten hinter sich, sagte Alexandra Nekola im Gespräch mit der SZ. 2013 habe man nicht mehr weiter gewusst. Mittelkürzungen hätten die Existenz bedroht, blickte die Vereinsvorsitzende nachdenklich zurück. "Je mehr Steine man mir in den Weg legt, desto mehr laufe ich zu Hochtouren auf", gab sich Nekola couragiert.
Doch am Sonntag wurde in der Alten Näherei zunächst kräftig gefeiert. Die rund 100 anwesenden Behinderten sind nämlich große Schlagerfans. Einmal im Jahr findet in der Alten Näherei nämlich eine Schlagerparty mit DJ Sascha statt. "Die Leute gehen hier richtig auf"; freute sich Alexandra Nekola.
