Lebemann Kurt treibt seine Familie an den Rand des Ruins

Göttelborn. Lachen ist gesund: Es lockert die Muskeln, befreit aufgestaute Emotionen, setzt Glückshormone frei. Kinder beherrschen diese Gefühlsäußerung am besten. Sie lachen laut wissenschaftlicher Untersuchung rund 400 Mal am Tag. Erwachsene lachen nur 15 Mal am Tag - viel zu selten, sagen Experten

Göttelborn. Lachen ist gesund: Es lockert die Muskeln, befreit aufgestaute Emotionen, setzt Glückshormone frei. Kinder beherrschen diese Gefühlsäußerung am besten. Sie lachen laut wissenschaftlicher Untersuchung rund 400 Mal am Tag. Erwachsene lachen nur 15 Mal am Tag - viel zu selten, sagen Experten. Ganz oft gelacht, und das innerhalb von zweieinhalb Stunden, haben am Sonntagabend die Besucher in der Mehrzweckhalle in Göttelborn. Den Rückstand gegenüber den Kleinen haben sie dabei locker aufgeholt. Der Schwindel fliegt aufVerantwortlich für den Frontalangriff aufs Zwerchfell: Die Akteure der Schauspieltruppe des Karnevalsvereins Von der Höh (KVG). Sie präsentierten den Schwank "Die Erbtante aus Afrika" von Erich Koch. Die eigentliche Geschichte ist schnell erzählt: Kurt Blaumann, alias Hardy Paul, liebt Pferderennen und spekuliert an der Börse. Wohl keinem anderen aus dem Ensemble hätte man die Rolle des Lebemanns besser abgenommen. Nur leider hat Kurt bei beidem keinen Erfolg und verliert horrende Summen Geld. Die Hypothek für das Haus gerät sogar in Gefahr. In dieser angespannten Situation erinnert sich Kurt an seine Schwester Laura in Afrika, die bei familiären Großereignissen oder notwendigen Operationen großzügig aushilft. Kurzerhand lässt Kurt seine Frau von einem Lkw überfahren, seine beiden Töchter verheiraten und schwängern. Er selbst benötigt noch Kohle für die eine oder andere lebensnotwendige Operation. Sein Schwindel fliegt auf, als sich die Erbtante zum Besuch ankündigt. Reumütig gesteht Kurt alles seiner Familie. Diese willigt wohl oder übel ein, die Tante zu täuschen. Kurts Frau Ulla muss sich sogar als türkische Putzfrau ausgeben. Trine, die neugierige Briefträgerin, klasse gespielt von Michaela Michel (nix Genaues wääß ma net), sorgt jedoch für ein solches Durcheinander, dass die Täuschung misslingt. Am Ende aber wird dann aber doch alles gut oder besser gesagt "Bongo Bongo". In den zweieinhalb Stunden präsentierte sich die Amateurtruppe in glänzender Spiellaune. Alleine das Erscheinen einzelner Akteure auf der Bühne, beispielsweise von Bernd Landgraf als Häuptlingssohn Bongo, oder von Hartmut Krämer als schwuler Dieter (für das Stück musste der Bart ab), sorgte für viel Heiterkeit im Publikum. Die Aufführung in der ausverkauften Mehrzweckhalle war ein durchschlagender Erfolg. "Da habe ich bestimmt noch einige Tage Bauchweh vom vielen lachen", meinte Günter Walter. Er lobte: "Die Truppe macht das einfach klasse." ll

Auf einen BlickDie Akteure: Kurt Blaumann: Hardy Paul; Ulla, seine Ehefrau und Putzfrau: Iris Kröner; Gabi, scheinschwangere Tochter Nummer eins: Sabrina Seis; Biggi, Tochter Nummer zwei: Mona Ehrlich; Uwe, alias Viktor: Uwe Ludwig Reiber; Dieter, alias Helmut: Hartmut Krämer; Trine, die neugierige Postbotin: Michaela Michel; Erbtante Laura: Gabi Saar; Idi Kongolus (Bongo): Bernd Landgraf. Souffleusen: Birgit Seis und Claudia Schlick. Regie: Monika Zimmer. ll

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