Lawall: "Rathaus muss abgerissen werden"

Quierschied. Wie ein Sperrriegel steht das alte Quierschieder Rathaus mit dem Kultursaal in der Ortsmitte. Der Klotz versperrt die Sicht von der Marienstraße und dem Marktplatz auf den neuen Rewe-Markt, der auf dem Parkplatz oberhalb der Post gebaut wird. Bei dem Unwetter am 3. Juli 2009 wurde das Rathaus so stark beschädigt, dass es seither nicht mehr genutzt wird

 Bei dem Unwetter am 3. Juli 2009 wurde das Quierschieder Rathaus so stark beschädigt, dass es seither nicht mehr genutzt wird. Foto: ll

Bei dem Unwetter am 3. Juli 2009 wurde das Quierschieder Rathaus so stark beschädigt, dass es seither nicht mehr genutzt wird. Foto: ll

Quierschied. Wie ein Sperrriegel steht das alte Quierschieder Rathaus mit dem Kultursaal in der Ortsmitte. Der Klotz versperrt die Sicht von der Marienstraße und dem Marktplatz auf den neuen Rewe-Markt, der auf dem Parkplatz oberhalb der Post gebaut wird. Bei dem Unwetter am 3. Juli 2009 wurde das Rathaus so stark beschädigt, dass es seither nicht mehr genutzt wird. Die Verwaltung hat zwischenzeitlich in dem ehemaligen Gebäude der Volksbank am Triebener Platz ihren Sitz. Die Gemeinde hat das Haus gekauft, dafür 2,85 Millionen Euro ausgegeben. Für die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall (Foto: ll) steht fest: "Das Rathaus muss abgerissen werden." Nach Angaben der Verwaltungschefin stehen für den Abriss im diesjährigen Haushalt 400 000 Euro bereit. Die große Frage ist jedoch: Was passiert mit dem Kultursaal? Wird er saniert oder abgerissen und neu gebaut? In diesem Zusammenhang steht eine weitere Frage an: Braucht die Gemeinde überhaupt einen solchen Saal? Die letzte Frage beantwortet Karin Lawall mit einem eindeutigen Ja. Sie verweist darauf, dass im Rahmen der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes genau das von den Fachleuten der Gesellschaft Agsta, Stadt- und Umweltplanung aus Völklingen, untersucht worden sei. Lawall: "Die Untersuchung hat gezeigt, dass alle Hallen in der Gemeinde voll ausgelastet sind. Freie Kapazitäten gibt es keine." Für die Verwaltungschefin lässt das nur den Schluss zu: "Für das kulturelle und gesellschaftliche Leben brauchen wir einen geeigneten Saal." Lawall erinnert daran, dass es allein im Ortsteil Quierschied zwei sehr engagierte Theatervereine gibt. Daneben bräuchten auch andere Vereine einen ansprechenden Saal für Jubiläumsfeiern. Auch die Gemeinde benötige einen Veranstaltungsraum, beispielsweise für die Seniorenfeiern, den Neujahrsempfang und Bürgerversammlungen, aber auch für die Hobbyausstellung und die Gesundheitstage. Bleibt also die Frage: Sanierung oder Neubau? Diese Entscheidung so erklärt Lawall, müsse der Gemeinderat treffen. Die Kosten für beide Varianten lägen vor. Die Sanierung verschlingt nach Angaben von Lawall rund 2,8 Millionen Euro. Die Kosten für einen Neubau, in ähnlichen Dimensionen wie der alte Kultursaal, beziffert sie auf 2,3 Millionen Euro. Allerdings ist dann keine Bücherei mehr vorgesehen. Lawall betont aber: "Die Bücherei bleibt. Für sie werden wir einen anderen Platz finden." Sollte ein Neubau beschlossen werden, würde Karin Lawall gerne in eigener Regie bauen, also ohne Investor. Und: Das Ganze solle städtebaulich in die neue Ortsmitte passen. Deshalb will die Gemeinde auch eine sogenannte Mehrfachbeauftragung vergeben. Das ist eine Art Ideenwettbewerb von ausgewählten Architekten, Stadtplanern sowie Garten- und Landschaftsbauern, abgestimmt mit dem Umweltministerium. Sollte sich der Gemeinderat auf einen Neubau einigen, so hofft Lawall, dass das Projekt finanziell gefördert wird: "Wir führen schon Gespräche mit den zuständigen Ministerien."

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