Keine Rettung mehr für die Edith-Stein-Schule

Saarbrücken/Friedrichsthal · Die Eltern sind nicht begeistert, dass ihre Kinder künftig einen weiteren Schulweg haben. Trotzdem hat die Regionalversammlung gestern das endgültige Aus für zwei Gemeinschaftsschulen besiegelt.

 Seit gestern ist es amtlich: Die Gemeinschaftsschule (Edith-Stein-Schule) in Friedrichsthal wird geschlossen. Foto: Seeber

Seit gestern ist es amtlich: Die Gemeinschaftsschule (Edith-Stein-Schule) in Friedrichsthal wird geschlossen. Foto: Seeber

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Die Gemeinschaftsschulen in Friedrichsthal (Edith-Stein Schule) und in Großrosseln werden geschlossen. Das hat gestern die Regionalversammlung beschlossen. Die Friedrichsthaler Schüler werden ab dem Schuljahr 2015/16 auf die Gemeinschaftsschule Quierschied gehen, die Großrosseler Schüler wechseln nach und nach auf die Gemeinschaftsschule in Völklingen-Ludweiler. Kritik an der Entscheidung kam von der Linken, den Grünen und der Alternative für Deutschland (AfD). Linke und Grüne forderten, die beiden Schulen müssten fünf statt zwei Jahre Zeit haben, die geforderte Zahl von 220 Schülern in den Klassen 5 bis 9 zu erreichen. Wie die Verwaltung in einer Vorlage zur Sitzung mitteilt, unterschreitet die Gemeinschaftsschule Friedrichsthal zum zweiten Mal diese Zahl. In diesem Fall müssten die Schulaufsichtsbehörde und der Schulträger, hier der Regionalverband, nach dem Schulordnungsgesetz reagieren. Würde eine Schule dann nicht geschlossen, müsste der Regionalverband 15 Prozent der Personalkosten der Lehrer tragen. Zwar liegt auch die Gemeinschaftsschule Quierschied zum ersten Mal unter der 220-Schüler-Grenze. Sie kann aber nach Angaben der Verwaltung alle Schüler aus Friedrichsthal aufnehmen, umgekehrt sei dies nicht möglich. Das Montessori-Zentrum habe außerdem Interesse, einen Teil der Friedrichsthaler Schule zu mieten und mit seiner Gesamtschule von Saarbrücken-Schafbrücke umzuziehen. "Die Verträge sind aber noch nicht unterschriftsreif", sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ).

Nach Ansicht von Josef Dörr (AfD) hätten die Friedrichsthaler stärker bei der Entscheidung mitreden müssen. Stattdessen entschieden nun Politiker aus anderen Kommunen in der Regionalversammlung über das Schicksal der Schule. Gillo verwies darauf, dass es in Quierschied nun ein besseres Angebot geben werde und die Eltern ausführlich informiert worden seien. Er betonte, alle Lehrer der Schule in Friedrichsthal würden nach Quierschied wechseln, die Klassen also ihre Lehrer behalten.

Bereits zum Schuljahr 2015/16 werden die Fünftklässler aus Großrosseln, die auf eine Gemeinschaftsschule gehen wollen, in Völklingen-Ludweiler eingeschult, teilt die Verwaltung mit. Dort ist aber ein Anbau erforderlich, sodass nicht alle Schüler sofort wechseln können.

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