Quierschied Blasorchester spielt großes Jubiläumskonzert

Quierschied · Das Orchester im Musikverein Quierschied feiert mit Dirigent Stephan Salzmann 50-jähriges Bestehen.

Dirigent Stephan Salzmann (links) bei einer Probe mit dem Blasorchester im Musikverein Quierschied.

Dirigent Stephan Salzmann (links) bei einer Probe mit dem Blasorchester im Musikverein Quierschied.

Foto: Stefan Bohlander

„Wir können auch leise“, kündigt der Dirigent an. „Aber wir wollen lieber laut“, entgegnet der Schlagzeuger lachend. Der Chef am Pult setzt sich natürlich durch und so erklingt die langsame Melodie von „Smile“, dem von Charlie Chaplin komponierten Klassiker, der durch Nat King Cole zum Welthit wurde. Es klingt harmonisch, wie das Blasorchester im Musikverein Quierschied den Evergreen in der Probe interpretiert – und diese laufen auf Hochtouren, schließlich ist das Jubiläumskonzert bereits kommende Woche Samstag, 18. März, in der Q.lisse.

50 Jahre besteht das Ensemble nun bereits. Zum standesgemäßen Feiern lädt die Gemeinde Quierschied als Veranstalter ab 19 Uhr in den beliebten Veranstaltungsort in der Ortsmitte ein. Zu hören gibt es einen Querschnitt des Repertoires, das vor allem von Dirigent Stephan Salzmann ausgesucht wird. „Das James-Last-Medley kommt immer gut an“, erklärt der Mann, der den Stab schwingt. Der Vorsitzende Frank Schemmel fügt hinzu, dass man natürlich viele moderne Stücke mit in den Kanon aufgenommen habe. „Man macht das ja wegen den Leuten, die im Publikum sitzen“, sagt er. Mehr als die Hälfte der Karten sei bereits verkauft, wie beide stolz anfügen. Der Vorverkauf findet über die Gemeindebücherei statt, die Tickets kosten 10 Euro, an der Abendkasse 13 Euro – falls dann noch welche verfügbar sind. Die Wurzeln des Orchesters reichen bis ins Jahr 1905 zurück, als 26 musikliebende Männer den Musikverein gründeten. 1919 folgte ein erweitertes Streich- und Symphonieorchester, 1972 schließlich das Jugendblasorchester. „Irgendwann waren wir natürlich der Jugend entwachsen“, sagt Frank Schemmel lachend. Daher habe man das Wort „Jugend“ auch irgendwann weggelassen, wie das „Fossil der ersten Stunde“ erläutert, wie er sich scherzhaft selbst bezeichnet. Er steht dem Verein seit 2008 vor und stellt sich bei der Mitgliederversammlung auch zur Wiederwahl, die am 22. März stattfindet. Er spielte Schlagzeug, wechselte später zum Glockenspiel und zog sich vor etwa anderthalb Jahren aus dem Blasorchester zurück. Unter anderem wegen Corona. Die Hochzeit der Pandemie war natürlich keine einfache, so wie für die meisten anderen Vereine ebenfalls. Da musste man zwischenzeitlich schon mal die Probe auf den Pausenhof der Lasbachschule verlegen, wo jeden Mittwoch geübt wird. Dennoch bringt man es immer noch auf eine recht beachtliche Zahl von rund 25 Mitgliedern.

Der Altersschnitt der Frauen und Männer beträgt Mitte 30, wie Stephan Salzmann sagt. Nach seiner Bundeswehrzeit entschloss er sich dazu, wieder mit der Musik anzufangen, und ist nun im 26. Jahr seiner Dirigentschaft. Früher spielte er Trompete und war unter anderem in der Bergkapelle tätig, wo er auch viel über das Dirigieren lernte. Die Proben laufen recht entspannt ab. Man dürfe ja auch nicht aus den Augen verlieren, dass man immer Freude an der Sache haben sollte. Wer also musikalischen Spaß sucht, darf mittwochs ab 19 Uhr gerne im Musikraum der Schule unverbindlich vorbeischauen, wobei musikalische Vorbildung sinnvoll sei, etwa Noten lesen zu können.

Für den Zusammenhalt gibt es regelmäßig Grillabende oder auch mal Vereinsfahrten. Als ein unvergesslicher Höhepunkt gilt da etwa 2013 der Besuch von Trieben anlässlich der 50-jährigen Partnerschaft mit der Gemeinde Quierschied. Ein Probenwochenende, eine reguläre und dann die Generalprobe stehen nun noch an, bevor es kommende Woche ernst wird. Ansonsten steht für dieses Jahr noch ein Auftritt beim Beachvolleyball-Spektakel in Quierschied auf dem Programm. Auch beim Wambefeschd und beim Fischbacher Dorffest wirkte man bereits mit. „Das muss aber nach Corona alles erst wieder anlaufen“, sagt Frank Schemmel und erklärt, dass man 2022 sogar nur einen Auftritt hatte. Mit dem gemischten Repertoire sollte es aber kein Problem sein, Leute anzuziehen. Die Mischung von 80er-Kulthits und Liedern von Robbie Williams, Peter Maffay und den Beatles begeistert schließlich alle Generationen.

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