Je moderner, desto lieber

Quierschied · „Wir spielen nicht nur Märsche und Polkas“, sagt Frank Schemmel, der Vorsitzende der Musikfreunde Quierschied. Und so haben die Musiker auch viele moderne Hits und Rock-Klassiker in ihrem Repertoire.

 Die Musikfreunde Quierschied im schicken, einheitlichen Dress. Foto: Becker & Bredel

Die Musikfreunde Quierschied im schicken, einheitlichen Dress. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die Füße wippen, der Taktstock schwingt, die Wangen pusten sich auf: Mit dem bekannten "Baa Baa - Ba Ba Ba Baa Ba" steigen die Musiker in den legendären Soundtrack aus den "Krieg der Sterne"-Filmen ein. Dirigent Stephan Salzmann zeigt mit seiner Hand eine Steigerung an, die Musiker folgen der Anweisung. Jeden Freitag um 18.30 Uhr trifft sich der Verein der Musikfreunde 1905 Quierschied in der Grundschule Lasbach. Und genau dort haben wir das Ensemble besucht.

"Wir spielen aber nicht nur Märsche und Polkas", erklärt der Vorsitzende Frank Schemmel. Vielmehr sei das Blasorchester im Laufe der Jahrzehnte seines Bestehens jugendlicher und zeitgemäßer geworden. "Wir spielen ja nicht für uns, sondern für das Publikum", so Schemmel. Und so finden sich im Repertoire neben Standards wie "Hit the Road Jack" oder "Ain't that a kick in the head" auch Rock-Klassiker wie "Born to be wild" oder eben Filmmelodien, etwa Lieder von Ennio Morricone oder Henri Mancini.

Für die Musikauswahl ist Stephan Salzmann zuständig. Seit 1997 schwingt der Mann, der aus dem eigenen Vereins-Nachwuchs stammt, bereits den Taktstock bei den Musikfreunden. Als Dirigent muss er beurteilen können, ob die Musiker das Ausgewählte spielen können und möchten. Dabei fällt ihm auf: "Je moderner es ist, desto lieber wird es gespielt". Natürlich geht er auch auf Vorschläge seitens seiner Mitstreiter ein: "Wenn Anregungen kommen, habe ich immer ein offenes Ohr".

Einiges ist passiert, seit 26 musikliebende Männer den Verein 1905 aus der Taufe hoben. So wurde 1919 ein erweitertes Streich- und Symphonieorchester gegründet. 1972 folgte ein Jugendblasorchester. Als ein unvergesslicher Höhepunkt gilt der Besuch der Patengemeinde Trieben 2013 anlässlich der 50-jährigen Partnerschaft mit der Gemeinde Quierschied . "In Österreich hat die Blasmusik in etwa den Stellenwert wie hier Fußball", erklärt Frank Schemmel. Nach der also eher zünftigen Eröffnung durch die Triebener Kollegen legten die Musikfreunde mit ihrem "etwas anderen" Programm los, spielten unter anderem die fetzige Melodie aus "Fluch der Karibik". "Das hat die von den Stühlen gehauen", sagt Stephan Salzmann und lacht.

Generell ist den Musikfreunden auch Geselligkeit sehr wichtig. Da wird natürlich ab und an geschwenkt oder auch mal gemeinsam ein Konzert besucht. So hörte man sich früher im Jahr die Tuxedo Bigband auf der Redener Alm an. Sehr teambildend sei auch die Fahrt auf einem Drachenboot während des Saar-Spektakels gewesen, bei der man während der Flussfahrt gespielt hat.

Natürlich bestehe die Möglichkeit, einfach mal an einem Freitagabend in die Lasbachschule zu kommen und unverbindlich zuzuhören. Da die Beschaffung eines Instrumentes oft mit hohen Kosten verbunden ist, geben die Musiker den Tipp, mal in einem örtlichen Musikgeschäft vorbeizuschauen. Instrumente können nämlich oftmals auch geleast werden. Das nächste Mal können Interessierte die Musikfreunde beim Quierschieder Weihnachtsmarkt hören. Dort werden die Damen und Herren in den weinroten Westen und den schwarzen Hosen im Rahmenprogramm auftreten.

musikfreunde-quierschied.de

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