„Hilfe den Bedürftigen“ auf Fahne geschrieben

Quierschied · Die Malteser Quierschied feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Am 1. April 1995 wurde der Verein gegründet.

 Mitglieder der Malteser-Ortsgruppe Quierschied Foto: Thomas Seeber

Mitglieder der Malteser-Ortsgruppe Quierschied Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Man macht am 1. April traditionell viele Scherze. Aber das war keiner", sagt Stephan Wiegert zur Gründung der Malteser vor 20 Jahren und schmunzelt. Ob und wann es Jubiläums-Festivitäten gibt, steht derzeit noch nicht fest.

Wiegert ist seit 1988 Malteser und war als solcher anfangs in Saarbrücken aktiv. Der gebürtige Quierschieder, der mittlerweile in Losheim wohnt, hatte zusammen mit dem Anfang der 1990er Jahre nach Quierschied gekommenen katholischen Pfarrer Peter Breuer die Idee, im Ort eine eigene Malteser-Gruppe zu schaffen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten außerdem Silvia Dewald-Wiegert, Kerstin Barth und Walter Senft junior.

"Damals gab es keine Gründungsfeier oder Ähnliches. Wir haben einfach mit unserer Arbeit angefangen", erinnert sich Wiegert, der dem Verein seither als Ortsbeauftragter vorsteht. Diese Arbeit drehte sich vor allem um Erste-Hilfe-Kurse für Führerscheinbewerber. Sowohl die Anzahl der Vereinsmitglieder als auch die Tätigkeitsfelder wurden in der Folge sukzessiv erweitert. Derzeit hat der Verein genau 117 ordentliche Mitglieder, die laut Stephan Wiegert jederzeit bereit sind, aktiv mitzuwirken. Hinzu kommen rund 500 Fördermitglieder und etwa 40 Jugendliche in zwei Gruppen. "Keinem Verein rennen die Leute heutzutage die Türen ein. Von daher können wir sagen, dass wir im Großen und Ganzen ganz gut dastehen", meint Wiegert.

Zusätzlich zu den Erste-Hilfe-Kursen leisten die Malteser mittlerweile Sanitätsdienst, Alten- und Behindertenbetreuung, Jugendarbeit und auch Auslandshilfe. Seit 1997 nehmen die Helfer auch an der Nikolausaktion der Malteser teil, die jährlich im Dezember stattfindet. In Quierschied wird sie an mehreren Tagen in der Seniorenresidenz "Gesa" veranstaltet.

"Wir musizieren mit den Bewohnern, es werden Gedichte vorgetragen und ganz einfach dafür gesorgt, dass sie einen schönen Tag haben", erklärt Wiegert und muss feststellen: "Manche Bewohner werden über das ganze Jahr hinweg gar nicht besucht. Solche Dinge gehören zum ursprünglichen Kern der Aufgaben der Malteser." Diese orientieren sich stets am allgemeinen Leitspruch des Ordens: "Wahrung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen". Der Malteser-Orden ist ein katholischer, vom Vatikan anerkannter Ritterorden mit Hauptsitz im namensgebenden Malta. Die militärischen Uniformen haben ihren Ursprung beim Ritterorden , der den Malteser Hilfsdienst (e.V.) zusammen mit dem Deutschen Caritasverband 1953 gründete und dessen Anweisungen die ehrenamtlichen Helfer noch heute unterstehen.

"Am Anfang wurde häufig die Frage gestellt: Braucht Quierschied noch eine weitere Hilfsorganisation?", erinnert sich Wiegert: "Und auf einmal kamen auch die Anfragen." Die ersten zehn Jahre nennt Wiegert "die schwierigsten. Damals ging es vor allem darum, Kontakte zu anderen Organisationen zu knüpfen. Heute kommen wir mit allen anderen wie der Feuerwehr oder dem Deutschen Roten Kreuz gut klar". In den Anfangsjahren waren die Malteser im Pfarrzentrum St. Marien (heute: Mariä Himmelfahrt) ansässig. Mittlerweile verwaltet der Verein in der Taubenfeldhalle einen eigenen Raum, in dem sich die Aktiven freitags (19.30 bis 21 Uhr) und die Jugendgruppen donnerstags und freitags ab 18 Uhr treffen.

malteser-quierschied.de

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