„Hier ist eine Festung“
Quierschied · Nach dem 2:2 im Topspiel beim TuS Herrensohr wartet auf Fußball-Verbandsligist Spvgg. Quierschied gleich der nächste Kracher. Am Sonntag empfängt das Team von Spielertrainer Markus Woll den FC Brotdorf zum Endspiel um Rang zwei.
Es wäre ein perfekter Abschied: Im Sommer gehen Spielertrainer Markus Woll und Fußball-Verbandsligist Spvgg. Quierschied getrennte Wege. Die Möglichkeit, sich mit dem vierten Aufstieg in sechs Jahren zu verabschieden, ist für den 31-Jährigen weiterhin gegeben. An diesem Sonntag steht die wohl vorentscheidende Partie im Kampf um den Relegationsplatz an: Der Tabellendritte Quierschied empfängt um 15 Uhr den einen Punkt und einen Rang vorausliegenden FC Brotdorf .
"Wir wollen die Gelegenheit, die sich durch unser 2:2 in Herrensohr ergeben hat, nutzen und den Punktgewinn zuhause vergolden", stellt Woll vor dem Topspiel klar. Trotz des Ausfalls dreier Stammkräfte hatte Quierschied beim Spitzenreiter als erstes Team überhaupt einen Zähler ergattert. Die Meisterschaft scheint bei acht Punkten Vorsprung für den TuS Herrensohr entschieden, doch Quierschieds Hypothek auf Rang zwei ist durch Brotdorfs überraschende 0:1-Heimschlappe gegen Perl-Besch sogar kleiner statt größer geworden.
Beim Versuch, schneller als erwartet wieder am Gegner vorbeizuziehen, muss Woll aber erneut auf drei seiner Leistungsträger verzichten. Mike Brückerhoff, der mit Manuel Allard die Nachfolge Wolls übernimmt, erlitt in Herrensohr früh einen Faserriss und wird definitiv fehlen. Der zuletzt ebenfalls vermisste Torjäger Yannick Schneider (27 Tore) kehrte ebenso wie Verteidiger Dennis Dillenburger erst unter der Woche ins Training zurück. Für beide dürfte ein Einsatz zu früh kommen: "Klar, es ist irgendwo das Endspiel um Rang zwei, wir wollen aber kein Risiko eingehen, weil wir noch vier weitere Spiele haben. Zudem haben wir in Herrensohr auch ohne die drei überzeugt", sagt Woll.
Andererseits spiele es auch keine Rolle, dass Brotdorf wohl auf Spielertrainer und Toptorjäger Klaus-Peter Schröder (16 Tore), der gegen Perl-Besch eine Muskelverletzung erlitt, verzichten muss. "Bei unserer 0:1-Niederlage im Hinspiel war Schröder ja auch nicht dabei", meint Woll: "Schaut man sich Brotdorfs Torverhältnis an (61:20, beste Abwehr der Liga; Anm. d. Red.), weiß man, dass sie defensiv ihre Stärken haben. Wir haben daher in dieser Woche vor allem das Tempospiel trainiert." Das hakte gerade in den letzten Heimspielen gegen Großrosseln (2:2) und Schwalbach (0:1). Eine Steigerung ist laut Woll daher unabdingbar: "Brotdorf muss merken, dass sie in Quierschied spielen, dass das hier eine Festung ist. Die letzten zwei Heimspiele haben wir in den Sand gesetzt, jetzt sind wir alle heiß zu zeigen, dass wir es besser können." Und dann könnte es für Woll auch noch mit einem perfekten Abschied klappen.