Goldener Meisterbrief Über einen steinigen Weg zum Meister

Quierschied · Die Handwerkskammer hat den Quierschieder Elektriker Helmut Hoffmann mit dem Goldenen Meisterbrief ausgezeichnet.

 Helmut Hoffmann sitzt gerne auf seiner Terrasse in Quierschied und genießt die Sonne. Der Elektriker machte seinen Meister im Jahr 1968.

Helmut Hoffmann sitzt gerne auf seiner Terrasse in Quierschied und genießt die Sonne. Der Elektriker machte seinen Meister im Jahr 1968.

Foto: BeckerBredel

Als viele Altersgenossen nach der Volksschule in den Bergbau stürmten und einen Job bei den Saarbergwerken anstrebten, war der Vater von Helmut Hoffmann entschieden dagegen. Der Bergmann warnte seinen Sohn und wünschte, er solle einen anderen Arbeitgeber suchen. Die Arbeit in der Grube sei so gefährlich. Der damalige Volksschüler erhörte den väterlichen Rat und bewarb sich bei den Gemeindewerken in Quierschied als Elektriker. Er wurde direkt angenommen. 1956 machte der heute 80-Jährige seine Gesellenprüfung, strebte dann den Meistertitel an. Den machte er 1968 – also vor 50 Jahren. Die Handwerkskammer zeichnete ihn dafür nun mit dem Goldenen Meisterbrief aus. Der Weg zum Meister war allerdings steinig, erinnert sich Hoffmann: „Die Azubis der Gemeindewerke hatten  auf der Meisterschule keine Chance. Sie fielen alle durch die Prüfungen. Das Niveau war einfach zu hoch.“ Die Saarberg-Azubis seien in ihren beispielhaften Ausbildungswerkstätten bestens geschult worden. Doch dann habe ihm ein Berater der Handwerkskammer geholfen und ihm vorgeschlagen, auch schulische Inhalte nachzuholen. „Die Handwerkskammer bot damals sogar Kurse in Algebra an. Die habe ich alle besucht und selbst bezahlt“, sagt Hoffmann. Die Lehrgangsnachweise hat er alle heute noch zu Hause. Mehr als 800 Stunden Vorbereitungsunterricht machte Hoffmann, dann lief es auch an der Meisterschule prächtig. „Die Prüfungen wurden immer leichter, je mehr ich investierte. Meinem Berater bin ich heute noch dankbar“, sagt Hoffmann.

Als die Gemeindewerke 1972 von der VSE AG übernommen wurden, bekam Hoffmann einen neuen Arbeitgeber. Als Bezirksmeister der VSE ging er 1996 in Rente. Die Freizeit genießt er mit den beiden Enkeln Liv und Leo oder auf dem Tennisplatz. Seit 1985 ist Hoffmann aktiv beim TC 67 Quierschied, viele Jahre war er Vorsitzender. Seit dem Jahr 2000 ist er Ehrenmitglied des Tennisclubs. Dort und in der VSE-Betriebssportgruppe spielt er heute noch als Hobbyspieler.

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