IHK-Gründerreport Erneut weniger Firmengründungen im Saarland

Saarbrücken · Die Zahl der Existenzgründungen im Saarland ist im zweiten Jahr in Folge gesunken – Positivtrend dagegen im Bund. IHK fordert die künftige Landesregierung auf, Gründern bessere Rahmenbedingungen zu bieten.

 Die Zahl der Existenzgründungen im Saarland im gewerblichen Bereich ist 2021 laut IHK-Gründerreport im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent gesunken.

Die Zahl der Existenzgründungen im Saarland im gewerblichen Bereich ist 2021 laut IHK-Gründerreport im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent gesunken.

Foto: obs/HJH Office GmbH

2301 Gründer im Saarland haben im vergangenen Jahr den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Das geht aus dem Gründerreport hervor, den die saarländische Industrie- und Handelskammer erstellt hat. Die Zahl der Existenzgründungen im gewerblichen Bereich ist demnach im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent gesunken (2020: 2327, 2019: 2685). Bundesweit stieg dagegen die Zahl der Firmengründungen um 1,8 Prozent an. „Dadurch hat sich die langjährige „Gründungslücke“ des Saarlandes gegenüber dem Bund vergrößert“, teilt die IHK mit: Je eine Million Einwohner wurden hierzulande 2341 Unternehmen gegründet, im Bund waren es 2879.

Das zeige, wie groß der Handlungsbedarf der künftigen Landesregierung sei, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé und fordert eine „neue Gründungsdynamik“, damit die Lücke gegenüber dem Bund kleiner wird. Ohne eine Trendwende „fehlt dem Saarland das Potenzial innovativer unternehmerischer Lösungen, die es für das Gelingen der strukturellen und digitalen Transformation dringend braucht“, sagt Thomé. Dazu zähle unter anderem,die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung und Unternehmensführung notwendigen Fähigkeiten und Fachwissen in den Lehrplänen der Schulen und Studienordnungen der Hochschulen zu verankern. Des Weiteren sollten aus Sicht der IHK mehr Anreize für Professoren geschaffen werden, die Gründungsvorhaben unterstützen, und Gründungsaktivitäten der Studierenden sollten auf deren Studienleistungen angerechnet werden.

Die IHK regt für das Saarland zudem einen standardmäßigen Start-up-Check mit dem Ziel an, dass der Gesetzgeber die Belange von Gründern und Start-ups bereits bei der Ausgestaltung neuer Normen sowie bei Novellierungen von Gesetzen und Verordnungen stärker in den Blick nimmt. Schließlich brauche es auch mehr Wagniskapital – bei öffentlich und privat gespeisten Gründerfonds. „Den Gründergeist wecken, das Unternehmerbild stärken und Freiräume für Kreativität schaffen – dies sollte die Devise für mehr erfolgreiche Unternehmensgründungen im Saarland sein. Nur so kann es langfristig gelingen, die Gründungslücke gegenüber dem Bund zu schließen“, betont Thomé.

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