Gemeinderat soll dem Bürgermeister Weisung geben

Quierschied · Die Sommerpause des Quierschieder Gemeinderates geht zu Ende. Am heutigen Donnerstag trifft sich das Kommunalparlament erstmals nach den Ferien, berät aber ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses nur über eine sommerlich überschaubare Tagesordnung.

Im Quierschieder Gemeinderat steht zunächst der Bebauungsplan der neuen Göttelborner Ortsmitte im sogenannten Konzertwald im Mittelpunkt des Interesses. Hier stehen die gesetzes- und satzungsmäßigen Anpassungen für die kommenden baulichen Schritte an. Das zweite Thema des Abends ist der geplante Globus-Markt in Neunkirchen. Hier will die Handelsmarkt-Kette auf einem zum Landschaftsschutzgebiet LIK-Nord (Landschaft der Industriekultur) ein neues Geschäft errichten (wir berichteten mehrfach). Quierschied ist als Teil des Interessenverbands LIK-Nord betroffen. "Was die naturschutzrechtlichen Bedenken angeht, wird an anderer Stelle eine Ausgleichsfläche angeboten, die im Sinne des Naturschutzes wertvoller sein soll als die auzugliederne Fläche zur Ermöglichung des Globus-Projektes", teilt Bürgermeister Lutz Maurer mit. "Zur Versachlichung der Diskussion fanden bereits Gespräche mit dem Fördermittelgeber statt, die allerdings eher informatorischen Charakter hatten, wobei sich die Vertreter des Bundesamtes für Naturschutz von der Situation und den Örtlichkeiten ein direktes Bild verschaffen konnten", fügt der Verwaltungschef hinzu.

Zu Beginn der LIK-Nord träumten deren Verfechter zeitweise von freilaufenden Pferden wie in der französischen Camargue. Soweit ist es trotz staatlicher Fördermittel nicht gekommen - die Diskussion, ob diese Fördermittel bei einer Ausgliederung der Fläche für den Globus-Markt in Gänze oder teilweise zurückgezahlt werden müssen, ist noch nicht abgeschlossen.

"Da hier innerhalb des Zweckverbandes massiv unterschiedlichste Meinungen zur Thematik herrschen, soll der Gemeinderat entscheiden, wie ich und die in der Zweckverbandsversammlung vertretenen Mitglieder entscheiden sollen", so Maurer, der - solange keine offizielle Stellungnahme des Bundesamtes für Naturschutz vorliegt - wohl eine Vertagung des Themas anstrebt.

Der Stadtrat Friedrichsthal hat entschieden, dass seine Vertreter das Globus-Projekt befürworten sollen unter der Voraussetzung, dass Fördermittel dadurch nicht verlorengehen oder gar zurückzuzahlen sind. In Quierschied ist durchaus mit einer änlichen Beschlussfassung zu rechnen.

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