Schulpolitik Resolution: Quierschied will Erstklässlern weite Wege ersparen

Quierschied · Kinder aus Fischbach-Camphausen sollen ausgerechnet in ihrem ersten Schuljahr nicht den Weg nach Göttelborn auf sich nehmen müssen. Das fordern Gemeindeverwaltung und Gemeinderat vom Bildungsministerium.

 Quierschieds Verwaltung und der Gemeinderat sind sich einig, dass die Göttelborner Erstklässler in ihrem Heimatort zur Schule gehen sollten. Und nicht Tag für Tag nach Fischbach-Camphausen müssen (Symbolfoto).

Quierschieds Verwaltung und der Gemeinderat sind sich einig, dass die Göttelborner Erstklässler in ihrem Heimatort zur Schule gehen sollten. Und nicht Tag für Tag nach Fischbach-Camphausen müssen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

(red) Der Quierschieder Gemeinderat hat am Donnerstag eine Resolution zur Klassenbildung an der Grundschule Fischbach-Göttelborn verabschiedet. Die Fraktionen von SPD und CDU stimmten ebenso dafür wie die Freien Wähler und die Linken. Vertreter der AfD-Fraktion waren nicht anwesend. Mit der Gemeindeverwaltung verlangt der Rat vom Bildungsministerium Flexibilität zugunsten von Grundschülern. Das Ministerium solle wegen der besonderen Umstände in der Pandemie und im Sinne der künftigen Schüler von der festgelegten „Schülerrichtzahl“ von 29 Kindern pro Grundschulklasse absehen.

Zum Hintergrund: Die Grundschule Fischbach-Göttelborn hat einen Standort in Fischbach-Camphausen und einen in Göttelborn. In Fischbach-Camphausen sind zum Schuljahr 2021/2022 32 Kinder einzuschulen, in Göttelborn 19. Wegen der vom Ministerium festgelegten „Schülerrichtzahl“ von bis zu 29 Kinder pro Klasse sollen mindestens drei Kinder aus Fischbach-Camphausen in Göttelborn eingeschult werden. Den damit einhergehenden Aufwand für die betroffenen Kinder und Eltern hält der Gemeinderat für unzumutbar. Deshalb fordert der Gemeinderat Quierschied in Fischbach-Camphausen die Bildung von zwei Klassen mit je 16 Schülerinnen und Schülern. Angesichts der vom Bund mit 11,5 Millionen Euro geförderten und vom Ministerium öffentlichkeitswirksam angekündigten Einstellung von „bis zu 400 zusätzlichen Lehrkräften nach dem Lockdown“ sollte dies ein realistisches Szenario sein.

Als letzte Option, allen einzuschulenden Kindern aus Fischbach-Camphausen die Einschulung in ihrem Heimatort zu ermöglichen, bliebe die Erhöhung der Schülerrichtzahl von 29 auf 32. Vorausgesetzt, das Ministerium richtet den angekündigten zusätzlichen Unterstützungsunterricht ein, sodass angesichts der Klassengröße keine Nachteile für Kinder entstehen.

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