Irischer Abend Gemeindebücherei: Stelldichein der Freunde der Grünen Insel

Quierschied · Von Patric Cordier

Hausgemachte Schinken-Bohnen-Suppe mit Brown Bread, dazu ein kühles Bier aus der Guinness-Brauerei - einen viel passenderen Abschluss für einen irischen Abend kann man sich sicher kaum vorstellen. 80 Freundinnen und Freunde der Grünen Insel - vielleicht auch einige, die es erst werden wollten - kamen vergangenen Donnerstag in der Bücherei zusammen. Deren Leiterin Annette Bost hatte ein buntes Programm zusammengestellt mit Literatur, Musik und vielen Informationen rund um Irland.

„Wir mussten eigentlich keine Werbung für die Veranstaltung machen, alleine durch die Mundpropaganda hatten wir das Anmeldelimit schon erreicht“, freute sich Bost über die Resonanz. Unterstützt wurde sie beim fast zweistündigen Programm auch von der Band „Fin Barre“. Der heilige Finbar war Bischof in Cork und ist noch heute Schutzpatron der Stadt. Fin Barre ist eine der überlieferten Schreibweisen. Nicole Jochum, Frank Kiehl, Helmut Knieling und Bernd Thul firmieren unter seinem Namen als Band und nahmen die Besucher mit auf eine musikalische Reise in die irische Gefühlswelt. Dass dabei die Geschichte einer hübschen Fischhändlerin, die in Dublin ihre Waren feilbot und dann an einem Fieber starb, nicht fehlen durfte, ist eine Selbstverständlichkeit. „Molly Melone“ gehört zur Irish Folk Musik wie das Gras und der Whisky zu Irland. Neben bekannten Klassikern wie „Whisky in the Jar“  oder „Dirty old town“ gab es aber auch etliche eher unbekannte Songs zu hören. Dass die Erkältungswelle auch vor den Musikern nicht halt gemacht hat, störte den Genuss nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Gerade die Interpretationen von Nicole Jochum erhielten dadurch fast noch mehr Gefühl und Tiefe.

Bernd Thul hatte auch eine Präsentation vorbereitet mit einigen Fotos und vielen Informationen über Gegenden, Städte, Religion, Klima, Kulinarisches und Kulturelles. Die Lesungen von Annette Bost ergänzten Thuls Ausführungen nicht nur, sie vertieften sie, füllten Informationen oft auch mit Emotionen. Die waren manchmal schwermütig, meist aber launisch. Wie im Krimi „Glennkill“, wo eine Herde irischer Schafe sich auf die Suche nach dem Mörder ihres Schäfers macht, der plötzlich mit einem Spaten in der Brust auf der Weide lag. Das erste Ermittlungsergebnis: Der Wolf war es nicht.

Manchmal eines besonderen Humors bedarf es bei der Reimform, dem die Stadt Limerick ihren Namen gegeben hat: „Es war einmal ein Mann aus Flandern. Der wollte zu den Klippen wandern. Er machte einen Schritt. Der Wind nahm ihn mit. Jetzt liegt er bei den Ander‘n.“

Bei Suppe, Bier und angeregten Gesprächen klang der Abend aus - der Tenor allerdings war eindeutig: Irland bietet deutlich mehr, als man in zwei Stunden vermitteln kann. Darum wünschen sich die alten und neuen Freunde der Grünen Insel eine Fortsetzung.

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