Fußstreifen und Kontrollen in Wohngebieten gegen Einbrecher

St Ingbert/Homburg/Bexbach/Quierschied · Im Kampf gegen Einbrecherbanden verschärft die Polizei Kontrollen und Streifen in Wohngebieten. Bei einem Aktionstag fielen etwa zehn ortsfremde Personen und Autos auf, die schon bei früheren Kontrollen registriert wurden.

 Fußstreife auch in der Sackgasse: Jan Schreiner und Marc Helle (v.l.) suchen in St. Ingbert das Gespräch mit Anlieger Elmar Wadle. Foto: B&B

Fußstreife auch in der Sackgasse: Jan Schreiner und Marc Helle (v.l.) suchen in St. Ingbert das Gespräch mit Anlieger Elmar Wadle. Foto: B&B

Foto: B&B

. Was hat ein älterer Transporter aus Bulgarien an einem verregneten Freitagnachmittag in der Zufahrt zu dem Wohngebiet St. Ingbert-Süd zu suchen? Warum kurvt ein litauischer Kastenwagen in der Dämmerung durch die Bayernstraße? Diese Fragen stellte sich die Polizei , die im Rahmen eines Aktionstages gegen Einbrecher in Wohngebieten in St. Ingbert, Quierschied , Homburg und Bexbach mit etwa 80 Beamten Präsens zeigte. Die Zufahrtsstraßen zu den Wohnvierteln wurden durch Kontrollstellen zeitweise abgeriegelt. Wer in die Bereiche wollte, kam an der Polizei nicht vorbei. 19 Streifenkommandos hatte beispielsweise Siegbert Mörschel, stellvertretender Leiter der Inspektion Sulzbach, in St. Ingbert und Quierschied auf der Straße. Und dort fielen nicht nur die Fahrzeuge aus Bulgarien und Litauen auf. Überprüft wurden alle Wagen, "die auf den ersten Blick nicht in die Wohngebiete passten". Auch Fußgänger und Radfahrer wurden kontrolliert. Beamte waren zudem in Zivil und in Uniform als Fußstreifen unterwegs und suchten dabei auch Kontakt mit Anliegern, die sich über das Großaufgebot an Sicherheitskräften wunderten.

In diesen Wohngebieten waren in den vergangenen Wochen wiederholt Einbrecher am Werk. Die Polizei hat neben ihrem Alltagsbetrieb eine Sondereinheit "BAO WE 2014-2" eingerichtet. Sie geht davon aus, dass erfolgreiche Täter wieder in der Nähe des Tatortes aktiv werden. Bei gezielten Analysen der Fälle und Lagebildern fiel zudem auf, an welchen Wochentagen in welchen Regionen häufig zugeschlagen wird. 2095 Einbrüche oder Einbruchsversuche wurden 2013 registriert. Diese Zahl wird in der Statistik für 2014, die demnächst vorliegen soll, deutlich übertroffen. Erwartet wird ein Anstieg um mehr als 20 Prozent.

Die Fahnder gehen davon aus, dass für ein Großteil der Taten reisende Banden aus Südosteuropa verantwortlich sind. Einsatzleiter Stefan Noll, der die Aktion am Freitag koordinierte, verwies darauf, dass die Ermittlungsgruppe "Wohnungseinbruch" zwischenzeitlich 97 Haftbefehle vollstreckt hat. Auf die Spuren der Täter haben die Fahnder auch die bei Kontrollaktionen erhobenen Personen- und Fahrzeugdaten gebracht. "Kristal" heißt das Computersystem, das dafür genutzt wird. Die "Kristal"-Abfrage ergab übrigens, dass die am Freitag gestoppten Bulgaren und Litauer sowie zehn weitere Personen polizeibekannt sind. Bei früheren Kontrollen an anderen Orten wurden sie bereits registriert, was das Interesse der Ermittler für sie steigert.

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