Feines für Auge und Magen
Quierschied · Der Freitagabend gehörte den Liebhabern von Kunsthandwerk und gutem Essen und Trinken. Anbieter und Gäste zogen eine positive Bilanz.
Feiner Duft gebratener Köstlichkeiten umhüllt den Eisengraben in Quierschied zum Gourmet- und Kunstmarkt . In der Mitte ein dicht umlagerter Getränkestand, dazu eine Vielzahl von Biertischgarnituren, die dennoch nicht zu reichen scheinen. Reihum die Stände zufriedener Händler.
Aus "Dudwilla Herstellung" präsentieren Barbara Alsfasser Kunsthandwerk und Petra Crauser-Sauer lukullische Genüsse. Sehr schön war es in Quierschied für die beiden, die schon voriges Jahr dabei waren. Mit einem Lesekissen, einer Soft-Halterung für Bücher, E-Book oder Laptop, Sirup, Likören und Fruchtaufstrichen boten sie "Heimarbeit " an. Den Chutneys konnte auch Gaby Parino nicht widerstehen. Aus Bildstock war sie nach Quierschied gekommen: "In der Zeitung habe ich davon gelesen. Jetzt kaufe ich Ausgefallenes, Selbstgemachtes."
Die Quierschiederin Erika Goebel hatte allerdings mehr Kunstgewerbliches erwartet.
Altbürgermeisterin Karin Lawall war mit ihrer Familie zum Gourmet- und Kunstmarkt gekommen. Aber der Lärm des Sulzbacher Kettensägekünstlers Andreas Müller war nicht ihre Sache: "Musik fehlt ein bisschen."
Ansonsten waren Besucher wie Aussteller angetan - wie Edith Rost aus Merchweiler auch: "Ich bin sehr zufrieden. Quierschied ist ein tolles Pflaster!" Ihre Wohnungsdeko verkaufte sich "wie geschnitten Brot".
Stoffe waren das Ziel von Rosemarie Maus aus Quierschied ; so will sie auf einem schönen grauen, transparenten Tuch Elefantenfiguren und Buddha-Darstellungen drapieren. Einen Kräuterstand hatte Manfred Stalter mit seinem Naturwarenhandel aufgebaut. Für ihn ging der Umsatz etwas zurück, "dafür laufen Essen und Trinken gut" war seine Feststellung. Neben der Hirztaler Käserei gab es Tiroler Bergkäse , frisch geräucherte Forellen und Lammrücken-Spieße. Schon 2015 war der Quierschieder Peter Breyer vom Gourmet- und Kunstmarkt "sehr angetan". Letztes Jahr hatte er Wildschwein- und Lamm-Salami gekauft. Und dieses Jahr: "Noch nichts, ich habe nicht genug Geld dabei." Aber: "Ich werde immer wieder hingehen!" Nach seiner Meinung könnten solche Veranstaltungen durchaus öfters sein. Auch für den Jahrmarkt wäre der Eisengraben der bessere Standort, ist seine Meinung.
Frisches Zickelfleisch gab's beim Ziegenzuchtbetrieb Nimmesgern aus Riegelsberg. Dabei reichte das Spektrum vom Ziegenrohesser bis zur Geißenmilchseife, denn auf dem Hof leben 50 Geißen, 15 Zickel, 10 Schafe und zwei Kühe mit einem Kalb. Mit dem Markt in Quierschied ist Nimmesgern sehr zufrieden: "Schöner Platz, angenehme Leute, viele Stände ."
Duftsteine aus Südfrankreich hatte Helga Walter aus Pirmasens im Angebot. In Öl getränkt werden sie aus Ton und Erde gebrannt und verbreiten ihre Duftnote bestimmt ein Jahr, versprach Walter. Sehr zufrieden - auch mit dem Wetter - zeigte sich die Besetzung am Stand der Imkerei Pfänder aus Eiweiler, wo es Honigprodukte in ihrer ganzen Vielfalt gab.
270 Euro kostete die frisch mit der Kettensäge detailreich gestaltete Schildkröte aus Eiche. Auf die Frage nach einer Bemalung erklärte Andreas Müller , dass sie naturbelassen grau werde, aber auch 20 Jahre halte. Mit sieben Sägen war der Mann aus Neuweiler nach Quierschied gekommen, um mit einer "geflügelten Jahresendfigur" (Engel), Adler und Eulenanflug sein Können unüberhörbar zu demonstrieren.
