Fachmann spricht im Gemeinderat übers Grubenwasser

Quierschied · Der stellvertretende Leiter des Oberbergamtes, Heribert Maurer, will im Rat die Thematik vorstellen und Fragen zum Verfahren, zur Flutung und zu möglichen Auswirkungen beantworten.

Nachdem in Quierschied in der jüngsten Vergangenheit viel für den Hochwasserschutz entlang des Fischbachs getan wurde, geht es in der nächsten Gemeinderatssitzung um eine deutlich tiefer liegende Wasserproblematik: das Abschalten der Pumpen in den früheren saarländischen Bergwerken und die damit verbundene Flutung der Untertageanlagen.

Die RAG plant, den Grubenwasserspiegel in den Wasserprovinzen Reden und Duhamel des Bergwerkes Saar von derzeit 600 Metern unter dem Meeresspiegel um 280 Meter auf dann 320 Meter unter Normalnull ansteigen zu lassen. Nach dem Bundesberggesetz ist für das Vorhaben allerdings ein Rahmenbetriebsplan aufzustellen und für dessen Zulassung ein Planfeststellungsverfahren mit Unverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Dafür zuständig ist das Oberbergamt. Dessen stellvertretender Leiter im Saarland ist Heribert Maurer. Er will am Donnerstag in öffentlicher Sitzung ab 18 Uhr im Quierschieder Rathaus dem Gemeinderat die Thematik vorstellen und Fragen zum Verfahren, zur Flutung und zu möglichen Auswirkungen für Quierschied und eventuell auch die Nachbarkommunen beantworten. Denn beispielsweise der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sowie die Saar-Grünen sehen in der Flutung eine "ökologische Zeitbombe" und eine "Bedrohung der Trinkwasserqualität" im Saarland. Man befürchtet, dass mit dem Anstieg des Grubenwassers unter anderem auch giftige Schmier- und Hydrauliköle ins Grundwasser gelangen könnten. Die RAG beteuerte bislang, dass von den in den Stollen verbliebenen Chemikalien keine Gefährdung für Mensch und Umwelt ausgehen würde.

Im weitesten Sinne auch um das Erbe des Bergbaus geht es in den weiteren Tagesordnungspunkten. Mit der Änderung des Bebauungsplans soll die Ansiedlung eines Dienstleistungsunternehmens im Bereich Baugewerbe auf dem ehemaligen Grubengelände in Göttelborn ermöglicht werden. Dazu müssen vom Gemeinderat die notwendigen Formalien beschlossen werden.

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