Erfrorener Hund: Tierschützer machen Druck

Quierschied/Sulzbach · Noch immer nicht gefunden ist der Mensch, der einen Hund an einer Haltestelle in Fischbach-Camphausen aussetzte und in Kauf nahm, dass der Yorkshire Terrier erfriert. Doch es gibt Neuigkeiten aus Sicht der Tierschützer.

 Die Polizei sucht den Besitzer eines Hundes, der am Mittwoch (4.2.2015) in Quierschied am Straßenrand ausgesetzt wurde und möglicherweise erfroren ist.Location:Quierschied

Die Polizei sucht den Besitzer eines Hundes, der am Mittwoch (4.2.2015) in Quierschied am Straßenrand ausgesetzt wurde und möglicherweise erfroren ist.Location:Quierschied

Foto: Becker&Bredel

Die Suche nach dem Hundehalter, der in der letzten Woche einen Yorkshire Terrier-Rüden in einer Katzenbox an einer Bushaltestelle in Fischbach-Camphausen ausgesetzt hat und damit billigend in Kauf nahm, das das Tier bei klirrender Kälte jämmerlich erfror, geht in die nächste Runde.

Die Polizei veröffentlichte Fotos von Hund, Box und Halsband und bekam darauf nach Angaben der Dienststelle in Sulzbach gar keine Hinweise. Der Eppelborner Tierschutzaktivistin Sabine Brill war das zu wenig. Nachdem die Polizei den toten Hund beim Bauhof in Quierschied zur Entsorgung abgegeben hatte, suchte Brill nach einem bei Haustieren durchaus üblichen Datenchip (wir berichteten). Mit einem mitgebrachten Lesegerät konnte sie den Chip auslesen und fand dabei über die Registrierungsstelle des Herstellers Tasso die Daten des Züchters in Belgien. Per Mail und telefonisch nahm Brill Kontakt mit dem Züchter auf und erklärte ihm die Situation. ,,Das war anfangs etwas schwierig, weil in Französisch und Holländisch geantwortet wurde. Aber wir haben Bekannte, die übersetzen können", sagte sie.

Schließlich wurde am Wochenende eine wichtige Information übermittelt: Der belgische Züchter konnte in seinen Unterlagen die Quittung zum Verkauf des Hundes finden und gab der Tierschützerin einen Nachnamen und den Wohnort des Käufers: Quierschied . Leider waren weder Vorname noch Adresse verzeichnet. Trotzdem leitete Brill diese Daten unmittelbar an die Sulzbacher Polizei weiter, die ja angekündigt hat, wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermitteln zu wollen.

Die SZ hat gestern nachgefragt, was inzwischen erreicht wurde. ,,Rufen Sie bitte in zwei Tagen nochmal an, dann weiß der Sachbearbeiter vielleicht mehr", lautete die Antwort. Weitere Nachfragen könne man derzeit nicht beantworten.

Derweil gehen die Tierschützer mit Elan an die Sache. Die Tierschutzorganisation Peta hat den Fall bundesweit veröffentlicht und inzwischen eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung des Tierschutzdeliktes führen. Peta setzt regelmäßig Belohnungen in solchen Fällen aus und hat nach eigenen Angaben damit schon Täter überführen können. Nun wollen die Tierschützer wissen, wer in Quierschied den kleinen Terrier besessen hat. Wobei der letzte Besitzer natürlich nicht automatisch der Täter sein muss, dann aber wichtige Hinweise geben könnte.

Kontakt Peta: Jana Fuhrmann, Tel. (07 11) 860 59 15 29; E-Mail: JanaF@peta.de

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