Industriekultur und Industrienatur in Quierschied-Göttelborn Schwarze Halde und Weißer Riese locken zum Ausflug

Quierschied-Göttelborn · Immer wieder spannend, immer wieder anders: Die ehemalige Grube Göttelborn mit ihren Anlagen, die frühere Bergehalde und der Kohlbachweiher lohnen zu jeder Jahreszeit einen Ausflug.

Industriekultur in Göttelborn: Der Weiße Riese und die schwarze Halde
18 Bilder

So sieht es im Herbst an der Halde in Göttelborn aus

18 Bilder
Foto: Thomas Reinhardt

Schwarze Halde und Weißer Riese, Kohlbachweiher und Beamtensiedlung: Mehr Industriekultur als in Göttelborn geht fast nicht. Die stummen Zeugen des Steinkohlenbergbaus und die faszinierende Entwicklung der Industrienatur lohnen zu jeder Jahreszeit einen Ausflug. Wir waren am Donnerstag dieser Woche vor Ort.

Die Ursprünge des Bergwerks im Dorf auf der Höh, wie die Leute hier sagen,  reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. 1887 begannen die Arbeiten an der Grube, Anfang  der 1970er-Jahre gehörte Göttelborn der Spitzengruppe der Steinkohlenbergwerke Europas an. Doch im Jahr 2000 wurde die letzte Schicht gefahren. 

Beliebtes Naherholungsgebiet

Heute präsentieren sich die verbliebenen Anlagen und die neuen Ansiedlungen, die Fördergerüste und der Campus, die mächtige Halde und der Weiher im Kohlbachtal als spannender Ort, an dem es viel zu entdecken gilt. Das weitläufige Gelände hat sich zu einem Naherholungsgebiet entwickelt. Hier auf der Höh trifft man immer auf Leute. Früh am Morgen sind etliche Hundebesitzer auf den Beinen, meistens am Vor- oder Nachmittag drehen Jogger ihre Runden, den ganzen Tag über sind Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer unterwegs. 

Barrierefrei rund um die Halde

Auf asphaltierter und barrierefreier Strecke können Besucher die Halde umrunden. Wer’s sportlicher mag, kann über breite Wege das Halden-Plateau erklimmen, von dort zum Kohlbachweiher absteigen - oder umgekehrt.  Je nach Tageszeit, Wetter und Lichtverhältnissen zeigen die Halde und ihre Umgebung verschiedene Gesichter.

Parken und losmarschieren können Besucher entweder am Parkplatz Rundweg Bergehalde in der Straße Zur Bergehalde oder ein Stück weiter in der  Sonnenallee vor dem Himmelspfeil. Von unten her einsteigen kann man am Mitfahrer-Parkplatz Merchweiler an der Landstraße 127.

Sehenswerte Beamtensiedlung

Neben dem 120 Hektar großen Areal des Campus Göttelborn mit Firmen und Institutionen sowie den drei Fördergerüsten ist auch die ehemalige Beamtensiedlung der Grube sehenswert. Das reizvolle Ensemble in der  Josef-, der Gruben- und der Fichtenstraße ist ein Industriedenkmal, das in originaler Bausubstanz erhalten ist. 29 Doppelhäuser und eine Inspektionsvilla stehen hier. Verschiedene Gebäudetypen sind vertreten, Backsteinfassaden wechseln mit Sandsteinfassaden, trotzdem wirkt die Siedlung wie aus einem Guss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort