Energiegenossenschaft zieht positive Bilanz

Quierschied · Während in Berlin noch über erneuerbare Energien nachgedacht wurde, machten zehn Quierschieder bereits die ersten Schritte. Fünf Jahre nach der Gründung blickt der Vorstand zufrieden zurück.

Die Zahl der Mitglieder ist von zehn auf 90 angestiegen, die Gewinne von 34 Euro im Jahr 2011 auf 13 800 Euro im vergangenen Jahr angewachsen. "Die Bilanz ist durchweg gut", sagt Heinz Wonn, Vorstandsmitglied der Quierschieder Energiegenossenschaft (QEG). "Die Dividende, die Gewinnausschüttung für unsere Mitglieder, liegt bei etwa drei bis 3,5 Prozent", so Wonn. Auf Initiative der Vereinigten Volksbank (VVB) und der Gemeinde formierte sich das Genossenschaftsprojekt vor fünf Jahren: "Wir hatten Schwierigkeiten eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Gebäude selbst zu finanzieren. Dann hatten wir die Idee der Finanzierung mit Fremdkapital", berichtet Wonn, der hauptberuflich für die Gemeinde arbeitet.

Mittlerweile betreibt die Genossenschaft 13 Dachanlagen in mehreren Städten und Gemeinden des Saarlandes. Während die meisten Anlagen den Sonnenstrom ins öffentliche Netz einspeisen und so der regionalen Nutzung zur Verfügung stehen, wird bei vier der neueren Objekte der Sonnenstrom vor Ort verbraucht. In einer Kindertagesstätte der Gemeinde wird so über 50 Prozent des Strombedarfs vom eigenen Dach gedeckt.

"Wir rechnen bei jeder Anlage mit 13 bis 15 Jahren, bis sie komplett finanziert ist", sagt Wonn. Außer den Dachanlagen besitzt die QEG eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in Nalbach-Bierbach, "diese Anlage war mit 2,5 Millionen Euro unsere größte Investition", erklärt Wonn. Im vergangenen Jahr wurde die Anlage erweitert und hat nun eine Kapazität von 2.285,05 Kilowatt Peak (eine im Bereich Photovoltaik gebräuchliche Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen ). In Planung sei zurzeit eine weitere Freiflächenanlage. Das Geld sei momentan "billig", da müsse man zuschlagen. Solange über die neue Freiflächenanlage aber noch nicht endgültig entschieden sei, würden auch erstmal keine neuen Mitglieder aufgenommen. Doch sobald neue Projekte feststehen, können wieder Anteile erworben werden. Bürger können sich ab einem Betrag von 100 Euro beteiligen, maximal ist eine Investition von 10 000 Euro möglich.

 Die Photovoltaik-Freiflächenanlage in Nalbach-Bierbach war die größte Investition der Energiegenossenschaft. Foto: QEG

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage in Nalbach-Bierbach war die größte Investition der Energiegenossenschaft. Foto: QEG

Foto: QEG

Rund 900 Haushalte können durch den von der Energiegenossenschaft erzeugten Strom versorgt werden. Ab 2017/18 will die QEG eine eigene Strommarke haben. Der Strom aus Nalbach werde bereits direkt an der Strombörse vermarktet, für zwei Cent pro Kilowattstunde.

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