Eine Gemeinde fängt die Sonne ein
Quierschied. Quierschied will die solarfreundlichste Gemeinde im Saarland werden. Vor allem dank des riesigen 8,4-Megawatt-Solarkraftwerkes auf dem Gelände der ehemaligen Grube in Göttelborn liegt Quierschied im Regionalverband auf dem ersten Platz, landesweit auf dem dritten
Quierschied. Quierschied will die solarfreundlichste Gemeinde im Saarland werden. Vor allem dank des riesigen 8,4-Megawatt-Solarkraftwerkes auf dem Gelände der ehemaligen Grube in Göttelborn liegt Quierschied im Regionalverband auf dem ersten Platz, landesweit auf dem dritten. "Den Spitzenplatz erreichen wir aber nur, wenn mehr Privatleute Photovoltaik-Anlagen auf ihre Dächer machen lassen", so Bürgermeisterin Karin Lawall.Die Firma CIC-Solar aus Saarbrücken hat im Auftrag der Verwaltung ermittelt, dass es in der Großgemeinde rund 100 000 Quadratmeter "solargeeignete" Dachflächen gibt. Diese Zahl nannte am Donnerstagabend CIC-Solar-Geschäftsführer Markus Jolly bei einer Informationsveranstaltung im Kultursaal des Rathauses. Der Solarmarkt in Deutschland boomt. Selbstproduzierter Ökostrom ist umweltfreundlich und schont den Geldbeutel. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unterstützt Solarbauherren und sichert ihnen regelmäßige Einnahmen: 43,01 Cent pro Kilowattstunde für in diesem Jahr errichtete Anlagen - 20 Jahre lang. So rechnen sich preiswerte Anlagen schon nach 15 bis 16 Jahren. "Durch die Zusammenarbeit mit der CIC-Solar wollen wir unsere Bürger mehr über die Vorteile der Solarenergie aufklären", sagt Bürgermeisterin Karin Lawall. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sei die Nutzung erneuerbarer Energien, speziell der Sonnenenergie, eine große Herausforderung, machte Lawall deutlich und betonte: "Klimawandel fängt vor Ort an." Mit jeder Photovoltaik-Anlage auf einem Einfamilienhaus könnten im Durchschnitt sechs Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, so die Verwaltungschefin. Ein weiteres Argument für eine Photovoltaik-Anlage: Der Hausbesitzer mache sich ohne Einsatz von Eigenkapital auf Dauer unabhängiger von den Energiekosten. Geeignete Flächen bei gemeindeeigenen Gebäuden sieht Lawall bei der Kindertagesstätte Villa Regenbogen und auf dem Dach des Rathauses. Lawall: "Da wir aber kein Geld haben, um Photovoltaik-Anlagen zu finanzieren, aber auch keine Kredite mehr aufnehmen dürfen, prüfen wir alternative Finanzierungsmöglichkeiten." Markus Jolly stellte in seinem Vortrag die Komponenten einer Photovoltaik-Anlage vor und erläuterte, wie die Vergütung des erzeugten Stromes über die so genannte Einspeisevergütung funktioniert. Und er rechnete vor, wie eine Anlage ohne eigene Mittel über Kredite finanziert werden kann.