Ein Wohntraum für Vögel mitten in Quierschied

Quierschied · Wohnungsnot herrscht mehr und mehr in der Vogelwelt. Doch manchmal kommt menschliche Hilfe um die Ecke. In Quierschied widmet sich ein Ehepaar dem Schutz der gefiederten Freunde.

 Ulrike und Roderich Krieger mit ihen vogelfreundlichen Kästen an der Fassade ihres Hauses. Foto: Thomas Seeber

Ulrike und Roderich Krieger mit ihen vogelfreundlichen Kästen an der Fassade ihres Hauses. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Wir suchen für unsere junge Familie ein kleines Häuschen mit schickem Einflugloch. Am liebsten irgendwo mitten im Grünen. Auch sichere Freiluft-Wohnmöglichkeiten kommen in Frage. Bitte frei von Fuchs und Katz." So ähnlich würde wohl die Immobilienanzeige mancher Vögel aussehen. Brisant: Durch moderne Haus- und Dachsanierungen mit Wärmedämmung verlieren viele gefiederte Freunde neben ihren Wohnmöglichkeiten in der Natur jede Menge Nisthöhlen und -Nischen. Auch in der Vogelgesellschaft herrscht immer mehr Wohnungsnot.

Harte Zeiten also für den Hausrotschwanz, Mauersegler, Schwalben und Co. - die so genannten "Gebäudebrüter". Das wollten Ulrike und Roderich Krieger so nicht hinnehmen. An seinem Wohngebäude in Quierschied hat das naturverbundene Ehepaar deshalb umfangreich vorgesorgt. Eine ganze Reihe von Nistkästen prangt dort jetzt dekorativ und zweckmäßig an der Fassade. Auch das gesamte große Areal ums Haus wurde vogelfreundlich gestaltet. Die Mühe hat sich schnell gelohnt: "Schon in der ersten Saison siedelten sich fünf Brutpaare, Sperlinge und Meisen, an", erklärt Ulrike Krieger . Doch bei Nisthilfen allein belassen wollten es die Kriegers nicht. Die gefiederten Bewohner, die sie anlocken wollten, sollten schließlich auch genug Futter finden.

Krieger : "Wir sehen unser Gärtnern auch unter dem praktischen Aspekt der Nahrungskette." Und so ist das Gartengelände ein beispielhaftes Mosaik von unterschiedlichen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere, von Staudenanlagen über breite Gehölzstreifen, Trockenmauern und Gartenteichen. Zu den vorhandenen Bäumen haben Ulrike und Roderich Krieger Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt und auch eine Reihe Hochbeete zum Selbstversorgen aufgestellt. Torf kommt bei ihnen nicht in Frage. "Die Wiese am Grundstückseingang mähen wir zum Beispiel nur einmal im Jahr. Wir sind schon gespannt, was über die Jahre dort an Wildblumensamen geschlummert hat", freut sich Ulrike Krieger .

All diese tierische Unterstützung wurde jetzt belohnt. Für ihr Engagement um den Vogelschutz wurde Ulrike und Roderich Krieger nun vom Naturschutzbund (NABU) Saarbrücken im Rahmen der Initiative "Wir tun was für Gebäudebrüter" mit der so genannten "Gebäudebrüter-Plakette" ausgezeichnet. Da war die Freude groß in Quierschied . Denn die Plakette wird nur an Immobilienbesitzer verliehen, die sich nach strengen Richtlinien für den Artenschutz einsetzen.

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