Ein prächtiges Haus erwacht zu neuem Leben

Quierschied · Armin Plavulj steht entspannt, gelöst und auskunftsfreudig vor seinem Großprojekt. Baustellenbesichtigung mit einer Reihe von interessierten Leuten ist an diesem kalten und regnerischen Tag angesagt.

 Blick aus einem der Fenster auf den denkmalgeschützten Hammerkopfturm. Fotos: Iris Maurer

Blick aus einem der Fenster auf den denkmalgeschützten Hammerkopfturm. Fotos: Iris Maurer

 Im Innern des altehrwürdigen Gemäuers gibt es noch einiges zu tun, wie man unschwer erkennen kann.

Im Innern des altehrwürdigen Gemäuers gibt es noch einiges zu tun, wie man unschwer erkennen kann.

 Architekt Alexander Schwehm steht hier auf einer Treppe, die fachmännisch restauriert werden soll.

Architekt Alexander Schwehm steht hier auf einer Treppe, die fachmännisch restauriert werden soll.

Mithin hat sich auch Bürgermeisterin Karin Lawall eingefunden, um sich zu informieren über den Fortgang der Dinge. Armin Plavulj hat im Oktober vergangenen Jahres die ehemalige Bergwerksdirektion in Fischbach-Camphausen erworben. Und jetzt wird gründlich saniert und umgebaut. Denn hier sollen bis Mai 2015 luxuriöse Mietwohnungen entstehen. Bezugsfertig sei das umgestaltete Einzeldenkmal am 1. Juli, sagt der Investor, Chef der Gebäudemanagement & Immobilien Plavulj GmbH.

Entspannt und gelöst wie jüngst zum Baustellentermin war er nicht immer. Denn einige Probleme taten sich auf. So stand eines schönen Umbautages das Kellergeschoss einen halben Meter unter Wasser. Mit allen technischen Finessen wurde das Problem gelöst, ebenso das Problem der besonderen ,,Schieflage". Denn die betagte Gruben-Immobilie wies längsseitig ein Gefälle von 37 Zentimetern auf. Doch auch so etwas kriegt man heutzutage in den Griff. Mehr als ein halbes Jahr, sagt Armin Plavulj, habe man das Haus entkernt, allmählich aber werden an vielen Stellen die Aufbauarbeiten sichtbar. Ein schönes Kellergewölbe erschließt sich dem Betrachter, ebenso wie herrliche hölzerne Treppen, die wieder instand gesetzt werden sollen. Wer nach hinten aus einem der vielen Fenster schaut, kann derweil dem ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Hammerkopfturm einen guten Morgen wünschen.

Karin Lawall weiß mehr über den Werdegang der Bergwerksdirektion, die 1889 in der Heinitzstraße 36 errichtet wurde. Als die Grube Camphausen ihren Betrieb im Jahr 1990 einstellte, erwarb die Gemeinde Quierschied die Immobilie von den Saarbergwerken. Später war sie im Besitz der Wohnungsverwaltungsgesellschaft Woge Saar. Vorübergehend, so die Verwaltungschefin, diente das Haus der Unterbringung von Spätaussiedlern aus Russland. Erhebliche Bauschäden entstanden durch einen Brand im Jahr 2007, und dann war hier nichts mehr.

Über Jahre wurde das Objekt auf dem Immobilienmarkt angeboten, in der Hoffnung, es möge sich ein finanzkräftiger Interessent melden. Und dann kam Armin Plavulj.

Der Unternehmer schwärmt im Beisein des ersten großen Besichtigungstrupps mit Architekt Alexander Schwehm von der Sandsteinfassade und den Gestaltungsmöglichkeiten, die sich im Außenbereich auftun. Denn das Grundstück ist groß und lädt zum Pläne schmieden ein. Im Innern sind derweil etliche Handwerker mit den Sanierungsarbeiten beschäftigt. Viel ist noch zu tun, doch mit ein bisschen Fantasie kann man schon erkennen, dass hier etwas Besonderes entsteht.

Sieben Wohneinheiten mit einer Gesamtfläche von rund 1000 Quadratmetern warten nun auf interessierte Mieter - die sich allesamt erfreuen an der Natur und an der Industriekultur.

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