,,Ein Luxus für den kleinen Mann“

Quierschied · "Rotkäppchen" und "Apfelsekt" hießen die Kuchen , die vom Obst- und Gartenbauverein Quierschied (OGV) zum inzwischen sechsten Keltereifest serviert wurden. Aber "so viele Leute sind nicht da", bedauerte der 1. Vorsitzende Theo Feldmann. "Wegen der Witterung", meinte er. Trotzdem konnte er sich auch über Gäste aus Sulzbach und Friedrichsthal freuen, denn "sie lieben unsere Kuchen ".

 Das Kelterteam: Günter Piro, Johann Fries, Klaus Gessner, Josef Trenz und Theo Feldmann (v. l.) prosten sich mit Apfelsaft zu. Foto: Maurer

Das Kelterteam: Günter Piro, Johann Fries, Klaus Gessner, Josef Trenz und Theo Feldmann (v. l.) prosten sich mit Apfelsaft zu. Foto: Maurer

Foto: Maurer

Schwarzwälder Kirsch, Baumstamm und vor allem Apfelkuchen hatten die Frauen des OGV vorbereitet. Den Äpfeln gehört die große Aufmerksamkeit im Verein: Sechs Leute kümmern sich in der Kelterei in der Glashüttenstraße um die Apfelsaftproduktion. Letztes Jahr wurde an neun Wochenenden gekeltert. Dieses Jahr, fürchtet der Vorsitzende, wird die Ernte nicht so gut sein. "Aber das kann täuschen", räumt er gleichzeitig ein, denn die Arbeit in der Kelterei hängt weniger von der Apfelernte ab als von ihren Nutzern. "Inzwischen bekommen wir sogar Äpfel aus St. Ingbert", erzählt Feldmann. In Quierschied erhält jeder Anlieferer den Saft seiner Äpfel . "Das schätzen unsere Kunden." In größeren Keltereien lässt sich diese genaue Zuordnung nicht umsetzen. Aus einem Zentner lassen sich 15 bis 30 Liter Apfelsaft gewinnen. Bis zu fünf Jahre lässt sich der Saft aufbewahren; allerdings nicht bei Theo Feldmann: ,,Ich trinke gerne Apfelsaft , bis zu fünf Liter in der Woche, mit Wasser oder Sprudel gemischt."

Immer wieder rufen auch Gartenbesitzer an, die ihr Obst nicht selbst ernten wollen. "Der Saft ist dann für die Keltermannschaft", erläutert der 1. Vorsitzende. Rund 120 Mitglieder zählt der Verein in Quierschied . "Wer Äpfel bringt, entdeckt dann auch die Möglichkeiten der Vereinsmitgliedschaft. 7,50 Euro kostet das im Jahr.

Allerdings, das räumt Feldmann ein, sei es oft billiger, im Supermarkt einzukaufen als selbst zu ernten. Das sei aber auch eine Frage der Qualität. Gärtnerei sei ein Hobby, ein "Luxus für den kleinen Mann mit Gesundheitsbewusstsein". Und der wisse dann auch Fortbildungsmöglichkeiten wie Baumschnittkurse zu schätzen.

Mit Vereinsfahrten werde überdies die Geselligkeit gepflegt. In diesem Jahr stehe außerdem noch das stolze 110-jährige Vereinsjubiläum an.

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