"Ein identifikationsstiftender Bau"

Quierschied. In der alten Näherei in Quierschied wurden am Dienstag Öffentlichkeit sowie die Orts- und Gemeinderatsmitglieder über die Ergebnisse der Mehrfachbeauftragung zur Neugestaltung der Quierschieder Ortsmitte (wir berichteten vorab exklusiv) informiert

Quierschied. In der alten Näherei in Quierschied wurden am Dienstag Öffentlichkeit sowie die Orts- und Gemeinderatsmitglieder über die Ergebnisse der Mehrfachbeauftragung zur Neugestaltung der Quierschieder Ortsmitte (wir berichteten vorab exklusiv) informiert. "Es geht dabei um eine ganz große Sache - es geht um die Zukunft der Gemeinde", betonte Bürgermeisterin Karin Lawall (SPD) vor gut 70 Zuhörerinnen und Zuhörern.Nachdem die Verwaltungschefin noch einmal kurz das Verfahren schilderte, stellte Professor Heiko Lukas, Präsident der Architektenkammer des Saarlandes und Vorsitzender der Jury, die drei Entwürfe vor. Dabei erläuterte Lukas die Stärken der Planungen, wies aber auch deutlich auf Schwächen hin, die letztendlich zur einstimmigen Entscheidung für das Konzept der Saarbrücker Landschaftsplaner Dutt und Kist zusammen mit den Saarbrücker Architekten Hepp und Zenner führte. "Es ist vorbildlich, wie Quierschied diesen Weg gewählt hat. Ich würde mir wünschen, andere Städte und Gemeinden nehmen sich daran ein Beispiel", sagte Lukas und lobte die Entscheidung der Jury: "Quierschied bekommt einen identifikationsstiftenden Bau."

Der ausgewählte Entwurf sieht an der Rathausstraße einen zweigeschossigen Neubau eines "Hauses der Kulturen" vor. Während im oberen Stockwerk ein multifunktionaler Verammlungs- und Veranstaltungsraum entstehen soll, gibt es im unteren Bereich die Möglichkeit einer gewerblichen Nutzung. Hier könne eine Bank einziehen, doch Näheres zu diesen Plänen wollte Bürgermeisterin Lawall am Dienstag der Öffentlichkeit nicht mitteilen.

"Der ausgewählte Entwurf hat unsere volle Unterstützung", sagte Wolfgang Schmitt, der Beauftragte für Menschen mit Behinderung in Quierschied, "die Barrierefreiheit ist hier in besonderem Maße gegeben." Für die Linken lobte Fraktionssprecher Max Detemple die vorliegende Grobplanung: "Die Chance des Entwurfs ist, dass er in Teilabschnitten umgesetzt werden kann. Damit wird die Finanzierbarkeit erleichtert." So könnte man zunächst das "Haus der Kulturen" errichten, die Neugestaltung des Marktplatzes erst später angehen.

"Wir reden hier über Millionen Euro, das ist klar", ordnete SPD-Sprecher Stefan Schmidt ein, "aber wir wollen ein Mulitfunktionsgebäude." Auch die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter von Kneipp- und Theater-Verein betonten den dringenden Bedarf eines Kultursaals. Die CDU hielt sich am Dienstag in der Diskussion zurück. "Wir wollten den Bürgerinnen und Bürgern Raum geben, sich zu informieren", so Fraktionschef Timo Flätgen, "wir stehen ja ohnehin für eine Bürgerbeteiligung im weiteren Verlauf der Maßnahmen."

In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen soll nun ein Grundsatzbeschluss herbeigeführt werden. "Damit würde die Verwaltung beauftragt, ein Finanzierungskonzept zu erstellen. Das wäre sicher noch im Jahr 2012 möglich", erklärte Karin Lawall, die Netto-Baukosten von 2,5 Millionen Euro nannte. Hinzu kommen aber noch die Technik im Haus und mindestens noch eine Million für die Umfeldgestaltung.

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