Trinkwasser Debatte um Warnung vor verunreinigtem Wasser

Quierschied · Wie muss eine Gemeinde Bürger informieren, wenn etwas mit dem Trinkwasser nicht stimmt? Darüber diskutiert Quierschied.

 Nach einer Verunreinigung des Trinkwassers in Teilen der Gemeinde Quierschied Ende März geht es darum, wie die Bürger über solche Zwischenfälle zu informieren sind (Symbolbild).

Nach einer Verunreinigung des Trinkwassers in Teilen der Gemeinde Quierschied Ende März geht es darum, wie die Bürger über solche Zwischenfälle zu informieren sind (Symbolbild).

Foto: dpa/Hubert Link

Wie schnell muss eine Kommune über Verunreinigungen im Trinkwasser informieren? Auf welchen Wegen kommen diese Informationen zu den Bürgerinnen und Bürgern? Und wie kann eine Verwaltung sicherstellen, das möglichst viele Einwohnerinnen und Einwohner von möglichen Gefährdungen und den entsprechenden Gegenmaßnahmen erfahren?

Nach einer Verunreinigung im Trinkwasser in Teilen der Gemeinde Quierschied Ende März ist diese Diskussion erneut aufgeflammt. „Zwar wurden Infos dem Saarländischen Rundfunk gemeldet oder über die Veröffentlichung der Saarbrücker Zeitung Tage später. Wer aber kein Radio hört und kein Abonnent ist, erhält keine Infos der Trinkwasserverunreinigung“, bemängelt Uwe Beyer aus Fischbach und bezeichnet dies als „unhaltbaren Zustand.“

Beyer hatte bereits im September 2018 nach einer weitaus schlimmeren Verunreinigung als Gast in einer Gemeinderatssitzung „einen Notfallplan“ gefordert. „Die Gemeinde muss umgehend nach Bekanntwerden von Trinkwasserverunreinigungen mit Fahrzeugen, die mit Megafon ausgestattet sind, durch die betroffenen Ortsteile fahren, um alle Bürger zu informieren“, so Beyer, „diese haben dann die Verpflichtung ihre jeweiligen Nachbarn zu unterrichten. Ebenso muss dies zum Ende der Trinkwasserverunreinigungen erfolgen.“

Bei dem vorliegenden Fall handelte es sich um eine mikrobiologische Verunreinigung, die bei Routineuntersuchungen am Freitag, 27. März,  durch die Energis GmbH bei der Wassergewinnung im Spiesermühltal festgestellt wurde. Die Energis GmbH hatte deshalb am selben Tag in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt eine vorsorgliche Chlorung des eingespeisten Trinkwassers eingeleitet. Unternehmen und Gemeindeverwaltung hätten noch am selben Tag die Saarbrücker Zeitung und den Saarländischen Rundfunk informiert sowie auf ihrer Internetseite auf die Maßnahmen hingewiesen. Das gelte auch für das Ende der Chlorung am 30. März. Da der Ortsteil Fischbach durch die Stadtwerke Saarbrücken mit Leitungswasser beliefert wird, war dieser nicht betroffen.

„Die Energis GmbH hat von Anfang an deutlich gemacht, dass das Trinkwasser gesundheitlich absolut unbedenklich war und uneingeschränkt genutzt werden konnte. So war beispielsweise ein Abkochgebot wie im Jahre 2018 in keiner Weise erforderlich. Die Maßnahme hatte lediglich einen leichten, kaum merklichen Chlorgeschmack im Wasser zur Folge. Dies ist mit der Situation im September 2018 nicht vergleichbar“, stellt Bürgermeister Lutz Maurer klar und erklärt: „Eine Maßnahme wie das Informieren der Bürgerinnen und Bürger mittels Straßendurchsagen – wie es für einen Katastrophenfall vorgesehen ist – wäre im vorliegenden Falle daher völlig unverhältnismäßig und unnötig gewesen.“

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