Die Bühne ist schon betoniert

Quierschied · 300 Sitz- beziehungsweise 500 Stehplätze soll der neue Kultursaal in der Quierschieder Ortsmitte bekommen. Und eine hervorragende Akustik, wie Bürgermeister Lutz Maurer betont. Ein Baustellenrundgang.

 Unser Bild zeigt den Rohbau des Kultursaals in der Quierschieder Ortsmitte vor wenigen Tagen. Foto: Lothar Strobel

Unser Bild zeigt den Rohbau des Kultursaals in der Quierschieder Ortsmitte vor wenigen Tagen. Foto: Lothar Strobel

Foto: Lothar Strobel

. Wie es letztendlich heißen wird, soll in einem Wettbewerb im Frühjahr festgelegt werden. Klar ist schon jetzt: Das neue Gebäude mit Veranstaltungssaal und Bankfiliale wird das Ortsbild sehr verändern. "Wir sind uns einig, dass ,Haus der Kultur' nur der Arbeitstitel ist", sagt Bürgermeister Lutz Maurer, "bis zur Eröffnung im Spätsommer 2017 werden wir etwas Passendes finden. Klar ist, dass der neue Saal auch ,bespielt' werden muss. Er wird Quierschied kulturell ein ganzes Stück nach vorne bringen - auch weil sich das Angebot von anderen Veranstaltungsorten abheben soll." In den letzten Tagen wurde das Dach auf dem Rohbau fertiggestellt. Das Dämmmaterial steht schon bereit. Damit ist sichergestellt, dass die weiteren Arbeiten im Innenbereich auch in der Schlechtwetterperiode ungestört weitergehen können. "Wir liegen genau im Plan, sowohl was den zeitlichen Ablauf als auch was das Finanzielle angeht", sagt Maurer. Die starken Regenfälle im Frühjahr hätten während der Aushubarbeiten für Verzögerungen gesorgt. Diese habe man mit Samstagsschichten aber längst wieder aufgeholt.

Der derzeitige Bauzustand lässt erahnen, wie prägend das neue Gebäude für die Ortsmitte sein wird. Gleichzeitig bekommt man bereits einen Eindruck, wie harmonisch es sich in die bestehende Architektur integriert. Vielleicht motiviert das kommende Schmuckstück den ein oder anderen Hausbesitzer ja auch zur Verschönerung der eigenen Gebäudefassaden. Ein Rundgang über die Baustelle vermittelt auch einen guten Eindruck über die Funktionalität des Zweckbaus. Man kann förmlich schon hören, wo im Erdgeschoss künftig Kontoauszugsdrucker und Geldautomat ratternd ihre Aufgabe versehen. Daneben erstrecken sich die lichtdurchfluteten Räumlichkeiten für Kundenberatung . Helligkeit durch große Fensterfronten ist hier das beherrschende Thema. Entsprechende Verglasung und Lüftungstechnik sollen ein Aufheizen vermeiden, für Wohlfühlatmosphäre sorgen.

Durch das Treppenhaus - der Schacht für den Aufzug ist noch leer und gut gesichert - kommt man ins Foyer des neuen Veranstaltungsraums. Die für einen Rohbau überraschend einladende Atmosphäre setzt sich im später teilbaren großen Saal fort. Die Höhe ist begeisternd. "Wir haben mit Experten gesprochen, sie erwarten eine hervorragende Akustik ", sagt Mauer. 300 Sitz- oder 500 Stehplätze soll der neue Saal nach seiner Fertigstellung haben, die Bühne ist schon betoniert.

Anstehende Detailfragen nach Licht- und Veranstaltungstechnik werden derzeit beantwortet. Alle 14 Tage gibt es Sitzungen mit allen am Bau Beteiligten. "Es hat sich erwiesen, dass damit auftretende Probleme und Fragestellungen schnell aus dem Weg geräumt werden", so Maurer: "Alle Firmen arbeiten besonders motiviert. Sie wollen eine gute Visitenkarte abgeben, denn städtebauliche Projekte dieser Größe wird es künftig wohl nur noch selten geben."

Ein Thema der letzten Besprechung war unter anderem der Graffiti-Schutz für die Muschelkalk-Fassaden. Teile der Fassadenverkleidung sind auch schon auf der Baustelle eingetroffen.

Bei der Umsetzung des in Teilen der Bevölkerung nicht unumstrittenen Bauprojekts erweist es sich offenbar als entscheidender Vorteil, dass der Verwaltungschef große Erfahrung im Bereich des Controllings aus der Privatwirtschaft mitbringt. "Das ist sicher kein Nachteil", sagt Lutz Maurer lächelnd, gibt das Lob aber an die gesamte Verwaltung weiter: "Bauamtsleiter Jörg Schmidt und Hauptamtsleiter Axel Matheis leisten hervorragende Arbeit." Eine Kostenexplosion wie man sie von anderen öffentlichen Bauprojekten kennt (HTW-Gebäude, Vierter Pavillon) sei in Quierschied im Übrigen nicht zu befürchten. "Es liegt noch viel Arbeit vor uns, auch was die Gestaltung des Umfeldes angeht", sagt Maurer und ergänzt nicht ohne Stolz: "Man sieht aber schon, was es mal werden soll."

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