Fußball-Regionalliga SV Göttelborn erlebt extreme Situationen

Göttelborn · Der Aufsteiger in die Fußball-Regionalliga Südwest belegt trotz großen Verletzungspechs den zweiten Tabellenplatz. Den Durchmarsch in die 2. Liga hakt er trotz der zehn Punkte Rückstand auf den 1. FFC Niederkirchen nicht ab.

Der SV Göttelborn kooperiert mit der SV Elversberg. Die gemeinsame Mannschaft ist mit 20 Siegen in 20 Spielen Meister in der Verbandsliga geworden. Im vergangenen Sommer bereitete sie sich auf die Regionalliga-Saison vor. Der Start verlief holprig – auch weil sich viele Spielerinnen verletzt haben.

Der SV Göttelborn kooperiert mit der SV Elversberg. Die gemeinsame Mannschaft ist mit 20 Siegen in 20 Spielen Meister in der Verbandsliga geworden. Im vergangenen Sommer bereitete sie sich auf die Regionalliga-Saison vor. Der Start verlief holprig – auch weil sich viele Spielerinnen verletzt haben.

Foto: Heiko Lehmann

Der SV Göttelborn hat sich zur zweitbesten saarländischen Frauenfußball-Mannschaft gemausert. Zur Winterpause liegt der Aufsteiger auf Platz zwei der Tabelle in der Regionalliga Südwest. Die beste saarländische Mannschaft ist der 1. FC Saarbrücken, der auf Rang elf in der 2. Bundesliga steht.

Der SV Göttelborn, der im Frauen-Fußball seit eineinhalb Jahren mit der SV Elversberg kooperiert, war mit dem Ziel angetreten, möglichst schnell in die 2. Liga zu kommen. Dafür müsste der Aufsteiger gleich wieder Meister werden und zudem noch die anschließende Relegation für sich entscheiden. Doch schon Platz eins in der Regionalliga Südwest zu erreichen, wird ein schwieriges Unterfangen. Tabellenführer 1. FFC Niederkirchen aus der Pfalz hat zehn Punkte Vorsprung, aber auch ein Spiel mehr als die Göttelbornerinnen.

„Die Saison ist erst vorbei, wenn sie vorbei ist. Wir wollen eine gute Vorbereitung absolvieren, unser Nachholspiel gewinnen – und dann sehen wir weiter“, sagt Kai Klankert, der Trainer des SV Göttelborn. Die Nachholpartie des Tabellenzweiten gegen das Schlusslicht SC Siegelbach findet am Samstag, 22. Februar, um 19 Uhr in Göttelborn statt. Klankerts Mannschaft braucht in den restlichen Spielen mehr Glück als in der Vorrunde, wenn sie ganz vorne angreifen will. Zum Saisonbeginn hat bei den Göttelbornerinnen das Verletzungspech so richtig zugeschlagen. In den ersten vier Spielen kassierte der SV prompt zwei seiner drei Saisonniederlagen. „Wir haben in jedem der ersten fünf Spiele mindestens eine Langzeitverletzte dazu bekommen, die dann über Wochen ausgefallen ist. Das konnten wir nicht kompensieren. Von daher ist unser nicht so starker Saisonstart erklärbar“, sagt Klankert.

Spielführerin Sarah Franz konnte nach einem Muskelfaserriss erst Mitte September wieder mitspielen. Ihre Stellvertreterin Lara Martin war nach einem Kreuzbandriss zurückgekehrt, brauchte aber einige Wochen, um zur Topform zu finden.

Topspielerin Selina Wagner war die gesamte Vorrunde nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Die Champions-League-Gewinnerin von 2013 und 2014 mit dem VfL Wolfsburg stand wegen Rückenproblemen nur in acht von 13 Partien auf dem Platz.

Die zweitliga-erfahrenen Lena Reiter und Miriam Kiczka verletzten sich in den ersten Saisonwochen schwer. Reiter fehlte mehrere Wochen, Kiczka hat seither nicht mehr gespielt. Auch Cailin Hoffmann ist schon länger verletzt. Die aus der zweiten Mannschaft aufgerückte Michelle Kriesch hat sich am ersten Spieltag eine Fußverletzung zugezogen. Im November, als sie in der Reservemannschaft dann wieder Spielpraxis sammeln sollte, erlitt sie einen Kreuzbandriss.

„Wir haben in der Vorrunde extreme Situationen erlebt, mit denen wir erstmal einmal umgehen mussten. Aber die Mannschaft nimmt die Situation an“, erklärt Trainer Klankert, der in der Winterpause einen Neuzugang begrüßen durfte. Anouschka Besch kam vom luxemburgischen Erstligisten SC Bettemburg zum SV Göttelborn, der in der vergangenen Saison in der Verbandsliga alle Spiele gewonnen hat. Eine Liga höher liegt er trotz des großen Verletzungspechs noch in Schlagdistanz zum Spitzenreiter aus Niederkirchen. „Wir sind ein Aufstieger, von daher sind wir mit Platz zwei nicht unzufrieden“, sagt Klankert, der am 12. Januar mit seiner Mannschaft in die Vorbereitung gestartet ist. Vier Trainingseinheiten und ein Testspiel stehen bis 22. Februar jede Woche auf dem Trainingsplan. Ein strammes Programm, das die Grundlage schaffen soll für den Angriff auf die Spitzenposition. „Wir werden es versuchen. Mit aller Kraft. Aber wenn es nicht klappen sollte, ist es keine Schande. Dann probieren wir es in der kommenden Saison wieder“, sagt Klankert.

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