Der Neue ist kein Kind von Traurigkeit

Quierschied · Die Gemeinde Quierschied bekommt einen Seelsorger, der zum Lachen nicht in den Keller geht. Der Mann Gottes pflegt die gute Laune und ist auch noch sportlich unterwegs.

 „Ich glaube, Lachen ist eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes“, sagt Pastor Michael Müller. Foto: Becker & Bredel

„Ich glaube, Lachen ist eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes“, sagt Pastor Michael Müller. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Michael Müller hat sich einen schönen Zeitpunkt ausgesucht. Wenn am Sonntag in Quierschied Martinikirmes gefeiert und auf dem Parkplatz am Rewe-Markt der Hammel ausgetanzt wird, beginnt offiziell sein neuer Job in der Gemeinde. Der 46-jährige gebürtige Dudweilerer ist ein fröhlicher Mensch. Er lacht gerne. Und gutes Essen liebt er außerdem. Da kann kaum noch was schiefgehen mit der Verbindung zwischen ihm und seiner neuen Gemeinde. Doch Vorschusslorbeeren will er gar nicht. Eine gewisse Vorfreude, so gibt er Gespräch mit der SZ Zeitung aber gern zu, habe er aber schon auf seinen neuen Job. Und der hat es gewiss in sich.

Michael Müller ist der neue "leitende Pfarrer " der katholischen Pfarreiengemeinschaft Quierschied . Dazu gehören die Pfarreien Maria Himmelfahrt und St. Paul in Quierschied , St. Josef Fischbach und St. Josef Göttelborn. Müller kommt von der Pfarreiengemeinschaft Altenkessel-Rockershausen. Dort kümmerte er sich um 3500 Seelen. In Quierschied sind es rund 9100. Ein Quantensprung für einen Seelsorger? "Kein Problem", sagt er und schmunzelt. "In Altenkessel war ich der einzige Hauptamtliche, hier sind wir ein Seelsorger-Team", erklärt er. Unterstützung hat er von Pfarrer Harald Winter (Kooperator), Gemeindeassistentin Maria Diederich und Diakon Gregor Kipper. Müller kennt sie alle schon aus der Dekanatsarbeit. "Ich bin hier in Quierschied herzlich und mit offenem Herzen und offenen Armen empfangen worden", beschreibt er seine ersten Eindrücke. In den kommenden Wochen wolle er jetzt erst einmal auf "Entdeckungstour" gehen. "Ich will sehen, hören und erfahren, wie die Menschen hier ihren Glauben leben und gestalten und dann darauf aufbauen", erklärt Michael Müller .

Er wurde 1968 in Dudweiler geboren und 1995 zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1998 Kaplan in Elversberg, danach bis 2001 Vikar in Uchtelfangen, bevor zum 11. September 2001 seinen Dienst in Altenkessel antrat. "Bevor ich nun hier gelandet bin, habe ich Quierschied sozusagen von allen Seiten umzingelt", so Müller. "Besser als die Kommune selbst kenne ich deren Sportplätze", gesteht er. Das kommt daher, weil Michael Müller einem für Priester nicht alltäglichen Hobby nachgeht: Er ist Schiedsrichter. Auf den Plätzen in Quierschied , Fischbach und Göttelborn war er schon im Einsatz. "Hoffentlich habe ich dabei keinen schlechten Eindruck hinterlassen", sagt der bekennende Bayern München-Fan. Er ist sogar Mitglied. Mitglieds Nummer 18 940. Für sein Schiedsrichter-Hobby hat er aber kaum noch Zeit. Er ist als Referent auf die Funktionärsebene gewechselt. Zeit nimmt er sich aber auf jeden Fall für "Alesi". So heißt sein Hund, ein Labrador-Mischling. "Er ist immer im Eiltempo an den Futternapf gerannt", erklärt Müller.

13 Jahre war Michael Müller in Altenkessel . Wie lange er in Quierschied bleiben wird, darüber mag er nicht spekulieren. "Schauen wir mal, wie lange wir uns gegenseitig tragen", sagt der 46-Jährige und lacht.

"Lachen gehört zum Leben dazu", fügt er noch an, und: "Ich glaube, Lachen ist auch eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes".

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Auf einen BlickDer Einführungsgottesdienst von Pastor Michael Müller ist an diesem Sonntag, 9. November. Um 15 Uhr ist der Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Anschließend besteht im Pfarrzentrum die Möglichkeit zur Begegnung mit dem "Neuen". Vorläufig wird Müller noch zwischen Altenkessel und Quierschied pendeln. Sein Dienstsitz soll Maria Himmelfahrt werden, das Pfarrhaus Fischbach seine Wohnung. Die kirchlichen Gremien der Gemeinde haben dem zugestimmt. Das Okay der Diözese fehlt noch. ll

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