Minister und Basmatireis Minister bittet Unternehmer zu Tisch

Göttelborn · Beim Businesslunch referiert Peter Strobel. Beim Essen werden dann Kontakte gepflegt.

 Die Gäste hören dem Finanzminister zu.

Die Gäste hören dem Finanzminister zu.

Foto: Thomas Seeber

Es war der 178. Businesslunch, den Fabienne Pierrard, die Präsidentin des „Club des Afffaires Sarre-Loraine“ am vorigen Mittwoch im Restaurant Flöz in Göttelborn eröffnen durfte. 11 500 Gäste hätten bislang an der Veranstaltungsserie teilgenommen, bei der nach einer Idee des früheren Wirtschaftsministers Hans Peter Georgi Entscheider aus der mittelständischen Wirtschaft mit Vertretern des öffentlichen Lebens, der Verwaltungen oder der Politik zusammentreffen.

Prominenter Redner vor diesmal knapp 50 Besucherinnen und Besuchern war der saarländische Finanzminister Peter Strobel, dem Pierrard eine Steilvorlage für seine Ausführungen gab: „Anders als in Frankreich schwimmt der deutsche Staat im Geld, die Einnahmen auf Landes- und kommunaler Ebene sind kräftig gewachsen. Das hilft dem Saarland zwar, Altlasten abzubauen, aber das Land müsste auch investieren, um die Wachstumslücke zum Bund zu schließen.“ Auch müssten hohe Standortkosten gesenkt werden, das wäre - so Pierrard - gute Mittelstandspolitik.

Die charmant vorgetragene, inhaltlich aber doch offensive Anmoderation griff Strobel durchaus humorvoll auf. „Ich bin noch ganz nass hinter den Ohren“, sagte der Minister lachend, „nicht, weil ich erst so kurz im Amt bin, sondern weil ich heute morgen wie Dagobert Duck im Goldspeicher des Saarlandes ein Bad in Goldmünzen genommen habe“.

Strobel erinnerte die anwesenden daran, dass auch er über 25 Jahre im Familienunternehmen mitgearbeitet hat, „wir haben investiert, und ich weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn man darum nachts nicht gut schläft“, so der Finanzminister, der den Stellenwert der Unternehmer unterstrich: „Die Politik schafft keine Arbeitsplätze, sie schafft nur die Rahmenbedingungen.“ Hier sei der neue Saarlandpakt, bei dem die klammen saarländischen Kommunen deutlich entlastet werden sollen, ein entscheidender Schritt in die Zukunft. Dem sollen aber weitere folgen. „Es ist eine große Herausforderung, ein Saarland zu schaffen, das auf gesunden Beinen steht“, sagte Strobel, „in der Politik werden Probleme oft ausgesessen. Ich mag es, Entscheidungen zu treffen“.

Man wolle in der derzeitigen Niedrigzinsphase auch Vorsorge treffen für andere Zeiten. Gleiches gelte für Konjunkturschwankungen. Daneben stehe aber auch eine Investitionsoffensive auf der Agenda. „Wir haben da ein Volumen in Höhe von 367 Millionen Euro vorgesehen“, sagte Strobel, „die Aussage, wir stehen vor dem Jahrzehnt der Investition, ist richtig. Wir werden erreichen können, innerhalb von zehn Jahren einne Milliarde Euro zu investieren.“

Die Investitionen sollen den Unternehmensstandort Saarland attraktiver machen, aber auch die Lebensbedingungen verbessern. Schließlich sollen die gut ausgebildeten Absolventen der saarländischen Hochschulen im Land gehalten werden.

Das Saarland habe entscheidend am neuen Elysee-Vertrag mit Frankreich mitgewirkt. Die Landesregierung wolle dafür Sorge tragen, dass das Saarland eine Art Eintrittskarte für deutsche Unternehmen auf dem französischen und für französische Unternehmen auf dem deutschen Markt werde.

„Viel Neues habe ich nicht gehört, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet“, so ein Teilnehmer, „es geht bei diesen Veranstaltung auch mehr um den Aufbau und die Pflege von Kontakten, Und natürlich ums Essen“, sagte er und wendete sich dem Kalbsragout auf Basmatireis zu.

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