Bagger sollen bald in der Ortsmitte rollen
Quierschied · Das Engagement von Übungsleitern und Trainern wurde beim Neujahrsempfang in Quierschied gewürdigt. Darüber hinaus kündigte Bürgermeisterin Karin Lawall die Umsetzung lange geplanter Vorhaben an.
Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Quierschied am Samstag in der Jahnturnhalle standen Menschen im Mittelpunkt, die ehrenamtlich oder gegen eine allgemein vernachlässigbare Aufwandsentschädigung ihre Zeit, Arbeit und Herzblut für andere zur Verfügung stellen: die Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter in den Vereinen. "Bitte setzen Sie Ihre wichtige Arbeit fort", bat Paul Pendorf, der als Vorsitzender des Verkehrs- und Heimatvereins wieder einmal die ehrenvolle Aufgabe der Begrüßung übernommen hatte: "Sie leisten damit einen großen Beitrag für unser Gemeinwesen."
Fast 300 Gäste lauschten dann zunächst der Musik der "Jazz-School" der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal, ehe Bürgermeisterin Karin Lawall zu ihrer Neujahrsansprache das Wort ergriff. Auch sie dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Clubs und Sportvereinigungen. "Sie sind in der Jugendarbeit aktiv und darum heute ganz besondere Gäste. Sie engagieren sich für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Sie leisten tausende von Stunden wertvoller Arbeit. Wir können ihr Engagement nicht hoch genug einschätzen", sagte Lawall, in deren bisherigen Amtszeit die Unterstützung der Vereine durch die Gemeinde trotz knapper finanzieller Möglichkeiten weiter aufrechterhalten wurde - anders als in manch anderer Kommune.
Nicht nur deshalb waren die kommunalen Finanzen auch in der Rede der Bürgermeisterin ein zentrales Thema. "Die Regionalverbandsumlage ist wegen höherer Sozialkosten um eine Million Euro gestiegen. Das Land streicht uns Zuwendungen aus dem kommunalen Entlastungsfonds in Höhe von 600 000 Euro. Insgesamt entzieht die Landesregierung 2015 den saarländischen Kommunen mehr als 100 Millionen Euro, um ihre eigenen Haushaltsprobleme zu lösen", rechnete Lawall vor und forderte: "Die gesamte Struktur der Finanzbeziehungen und der Finanztransfers ist nicht mehr stimmig und bedarf dringend einer Systemänderung." Nicht nur wegen Schuldenbremse und Finanzsorgen waren in der Neujahrsansprache neue, große, zukunftsweisende Visionen nicht zu erwarten.
Karin Lawall , deren Amtszeit am 31. Januar 2016 zu Ende gehen wird, kündigte an, mit dem Gemeinderat schnellstmöglich den Termin für die Neuwahl festlegen zu wollen. Sie solle noch im ersten Halbjahr dieses Jahres stattfinden. "Ich möchte meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger keine unerledigten Aufgaben zurücklassen", sagte Lawall und freute sich, dass in diesem Jahr zahlreiche, schon länger geplante Projekte endlich umgesetzt werden können. So solle die Ausschreibung für den Bau des neuen Kultursaals in der Quierschieder Ortsmitte zeitnah erfolgen und auch in diesem Jahr noch Bagger rollen. Gleiches gilt für den Konzertwald, der neue Mittelpunkt und das neue Gesicht Göttelborns. Hier will Lawall auch die Ansiedlung eines Discount-Marktes durchsetzen, obwohl es gegen dieses Projekt massive Gegenwehr aus Heusweiler gibt. "Auch die Menschen in Göttelborn haben das Recht auf eine wohnortnahe Versorgung", sagte Lawall und kündigte an, dafür auch zu streiten.