Bad-Schließung schlägt hohe Wellen

Quierschied. Es war wohl eine der schwersten Entscheidungen, die der Quierschieder Gemeinderat in den vergangenen Jahren treffen musste: Das war am Donnerstag, 25. November. Nach einer zweieinhalbstündigen, leidenschaftlich geführten Diskussion im Kultursaal beschloss das Gremium in namentlicher Abstimmung mit 18:15 das Aus für das Wellenhallenbad zum Ende dieser Wintersaison

 In der evangelischen Kirche in Quierschied wurde am 7. November der letzte Gottesdienst gefeiert. Foto: Thomas Seeber

In der evangelischen Kirche in Quierschied wurde am 7. November der letzte Gottesdienst gefeiert. Foto: Thomas Seeber

Quierschied. Es war wohl eine der schwersten Entscheidungen, die der Quierschieder Gemeinderat in den vergangenen Jahren treffen musste: Das war am Donnerstag, 25. November. Nach einer zweieinhalbstündigen, leidenschaftlich geführten Diskussion im Kultursaal beschloss das Gremium in namentlicher Abstimmung mit 18:15 das Aus für das Wellenhallenbad zum Ende dieser Wintersaison.SPD, Linke und FDP-Mann Patrick Saar stimmten für die Schließung, CDU und Freie Wähler dagegen. 200 Bürger, überwiegend Mitglieder der Vereinigung Pro Hallenbad, verfolgten die Diskussion. Alois Bastian, ein Sprecher der Vereinigung, kämpfte noch in der Sitzung vehement für den Erhalt des Bades. Doch es war vergebens: Die Ratsmehrheit für die Schließung hielt. Frustriert verließen die Fürsprecher für den Erhalt des Bades den Saal. Sie quittierten die Entscheidung mit lauten Buh-Rufen.

Doch die Vereinigung will nicht aufgeben. Sie will weiter kämpfen. Anfang nächsten Jahres soll aus der Vereinigung ein gemeinnütziger Verein werden. Zwei Modelle sollen überprüft werden: Der Weiterbetrieb des Bades durch einen Verein und eine Traglufthalle im Quierschieder Freibad. Damit soll der Badebetrieb auch außerhalb der Sommersaison gewährleistet werden.

Eine sehr schwierige Entscheidung musste in diesem Jahr auch das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Fischbach/Quierschied treffen. 52 Jahre nach ihrer Einweihung wurde am 7. November die evangelische Kirche in Quierschied entwidmet. Beim letzten Gottesdienst flossen bei vielen Besuchern Tränen. Alles habe seine Zeit, stellte Pfarrer Hans-Lothar Hölscher fest. Jetzt sei die Zeit gekommen, sich von einem lieb gewonnenen Gebäude zu trennen. Feiern im Namen Gottes seien an jedem Ort möglich, so der Seelsorger. Die evangelischen Christen aus Quierschied fahren nun zu den Gottesdiensten nach Fischbach.

Anfang August ging es auf der Anlage der Sportvereinigung Quierschied am Franzenhaus drei Tage lang rund. Die Fußballer feierten die Einweihung des Kunstrasens. Für den 1. Vorsitzenden Lutz Maurer verfügt der Verein damit über "ideale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft". 450 000 Euro kostete das grüne Schmuckstück. 100 000 Euro zahlt die Sportplanungs-Kommission, 60 000 Euro die Gemeinde. 120 000 Euro kommen als Bedarfszuweisung vom Innenministerium. 150 000 Euro steuert der Förderverein bei und 20 000 Euro der Verein. Ideale Arbeitsbedingungen haben seit knapp einem Jahr wieder die Mitarbeiter der Quierschieder Verwaltung. Anfang des Jahres kaufte die Gemeinde das Volksbank-Gebäude am Triebener Platz. Die Abteilungen der Gemeinde, bis auf das Bauamt, zogen dort ein. Das alte Rathaus, es war nach dem Hochwasser vom 3. Juli 2009 nicht mehr nutzbar, und der Kultursaal samt Bücherei werden wohl im ersten Halbjahr 2011 abgerissen. Die Grundsatzentscheidung für den Bau einer neuen Veranstaltungsstätte ist gefasst.

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