Äpfel bringen und Saft holen am selben Tag

Quierschied · Viel Mühe hat sich das Kelter-Team des Obst- und Gartenbauvereins auch in diesem Jahr gemacht. Und die Kunden wissen das zu schätzen.

 Gerhard Hilgert (rechts) brachte zum dritten Mal Äpfel in die kleine Kelterei. Foto: Müller

Gerhard Hilgert (rechts) brachte zum dritten Mal Äpfel in die kleine Kelterei. Foto: Müller

Foto: Müller

Für die kleine Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins Quierschied ist die Saison vorbei. Am vergangenen Samstag nahm die Keltertruppe zum letzten Mal für dieses Jahr Äpfel an. "Es gab noch neun Anlieferungen", erzählte Theo Feldmann am späten Abend. Er ist der 1. Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins. Mit Hans Bost, Johann Fries, Klaus Gessner, Günter Piro und Josef Trenz bildet er schon seit Jahren ein eingespieltes Team.

Es herrschte also noch einmal zwei Stunden Hochbetrieb in der kleinen Kelterei im Untergeschoss des ehemaligen Jugenheims an der Glashütte. Denn neben den neuen Anlieferungen kamen auch noch zahlreiche Kunden , um ihren gepressten Apfelsaft abzuholen. Den gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr in Flaschen, sondern in sogenannten Big-Boxen. Die fassen fünf Liter. Der Saft darin ist bis zu drei Jahren haltbar. Gerhard Hilgert aus Quierschied war einer der noch Äpfel brachte und gleichzeitig seinen eigenen Apfelsaft abholte. Denn in der Quierschieder Kelterei bekommt jeder nur den Saft seiner Äpfel .

"Wir haben zwei Apfelbäume im Garten. Die Ernte war sehr gut. Ich bin jetzt zum dritten Mal hier", erzählte Hilgert. Ein dickes Lob hatte er für die Keltertruppe: "Die Männer hier machen eine prima Arbeit, und der Saft ist sehr lecker." Und er verriet: "Die Box kommt in den Kühlschrank und dann trinken wir den Saft gemischt mit einem kohlesäurehaltigen Mineralwasser. Das ist was Feines." Theo Feldmann weiß, dass die Kunden der Kelterei es sehr schätzen, den Saft von den eigenen Äpfeln zu bekommen. "Wir haben Anlieferungen aus dem gesamten Regionalverband. Sogar aus Nalbach war ein Mann bei uns." Mit der nun abgelaufenen Keltersaison zeigte sich der Vorsitzende der Quierschieder Obst- und Gartenbauer zufrieden. An neun Samstagen war die Kelterei zur Anlieferung geöffnet. Und neunmal waren die Männer unterwegs, um bei Kunden Äpfel zu pflücken. Auch das gehört zum Service. Montags wurden die gelieferten Äpfel dann zu Saft verarbeitet. "Wir waren immer von 6 bis gegen 17 Uhr im Einsatz", so Feldmann. Seine Bilanz: "Wenn die letzten Äpfel gepresst sind, haben wir rund 7500 Liter Apfelsaft hergestellt." Nach Angaben von Josef Trenz war es eine gute Saison. Die Äpfel seien zwar klein gewesen, dafür aber sehr saftig und süß. Wenn die Martinikirmes vorbei ist, dann treffen sich die Männer der Keltertruppe wieder in ihrem Reich. Dann geht es noch einmal rund: Die Generalreinigung steht an.

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Auf einen Blick Eine eigene Kelterei betreibt der Obst- und Gartenbauverein Quierschied schon seit Mitte der 1930er Jahre. Zuerst war sie im alten Schulhaus in der Ortsmitte, danach in der ehemaligen Steinbergschule, und seit 1984 ist sie in den unteren Räumen des ehemaligen Jugendheimes an der Glashütte untergebracht. In der Steinbergschule erlebte der Verein sein Rekordjahr: In einer Saison machten die Keltermeister 42 000 Liter Apfelsaft . Dafür musste die "Mannschaft" aber in drei Schichten am Tag, und das über viele Wochen hinweg, arbeiten. ll

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