Aaliyah freut sich schon auf die Delfine

Quierschied · Über Wochen und Monate haben viele Menschen Geld gespendet, um einem kranken Mädchen eine Delfin-Therapie in Curaçao zu ermöglichen. Seine Mutter erwartet sich davon einen deutlichen Entwicklungsschub.

 Am heutigten Dienstag macht sich die kleine Aaliyah mit ihrer Mama auf den Weg in die Karibik. Foto: Bost

Am heutigten Dienstag macht sich die kleine Aaliyah mit ihrer Mama auf den Weg in die Karibik. Foto: Bost

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"Wir sind gerade dabei, die Koffer zu packen", sagt Jasmin Bost zuversichtlich. Für sie und ihre Tochter Aaliyah beginnt heute eine Reise, die viele Menschen aus der Region erst möglich gemacht haben. So kamen bei einem Spendenlauf und einem Fußball-Benefizspiel eine stolze Summe zusammen, viele Privatpersonen und Initiativen gaben etwas dazu, und das Sammeln alter Schreibgeräte brachte einen weiteren Teil an Geld (wir berichteten).

Und das für Aaliyah , die immer wieder unter epileptischen Anfällen leidet, mit ihren fünf Jahren nicht sprechen und erst seit kurzem ein wenig laufen kann. Als sie 18 Monate alt war, wurde bei ihr das Angelman-Syndrom diagnostiziert - die Folge einer seltenen Genbesonderheit. Eine Delfin-Therapie soll ihr nun zu einem Entwicklungsschub verhelfen.

"Es hat mich sehr berührt, wie die Leute in den vergangenen Monaten hinter uns gestanden und uns unterstützt haben", erklärt Jasmin Bost gerührt. Jetzt ist das Geld zusammen, und in den Trip ins karibische Curaçao setzt die kleine Familie viel Hoffnung: "Aaliyah spürt die Reise. Sie hat zur Vorbereitung eine Art Bilderbuch bekommen, in dem die einzelnen Stationen der Therapie zu sehen sind." Und nun beginnt die Reise zu den Delfinen: "Wir werden ganz früh zu Hause abgeholt und starten um kurz nach acht in Düsseldorf. Für Aaliyah ist es der erste Flug", erklärt die Mutter. "Ich denke, das Fliegen macht ihr nichts aus, nur die Länge vielleicht". Denn über zehn Stunden werden sie nonstop in der Luft sein. Bei der Ankunft in der Karibik mit sechs Stunden Zeitverschiebung ist dann erst einmal eine Eingewöhnungsphase angesagt: "Wir werden in einer Selbstversorger-Wohnung ganz in der Nähe zur Einrichtung untergebracht sein und dann auch selbst kochen. Bis die Therapie am Montag beginnt haben wir noch Zeit, um alles schon einmal anzuschauen."

Zu Wochenbeginn warten dann schon Bonnie, Sami, Chabelita, Nubia und Kanoa auf die kleine Quierschiederin. Denn die einfühlsamen Delfine sind die "Mitarbeiter" und ein fester Bestandteil der zweiwöchigen Therapie im "Curacao Dolphin Therapy & Research Center" (CDTC), bei der die Interaktion mit intelligenten Tieren eine wesentliche Rolle spielt. Das Programm wird geleitet von zertifizierten und engagierten Therapeuten. Es ergänzt und verstärkt die traditionelle Therapie, die Patienten zu Hause bekommen.

Bei Kindern werden die Angehörigen eng in die Therapie mit einbezogen: "Die Treffen mit den Delfinen in einer Bucht werden vor Ort mit Terminen bei verschiedenen Ärzten der Einrichtung begleitet", so Jasmin Bost. Sie hofft: Durch das tägliche und intensive Programm soll so ein positiver Entwicklungsschub bei Aaliyah einsetzen, den sie zu Hause nicht in gleicher Geschwindigkeit erreichen würde. "Vor allem im Bereich Konzentration. Wir konnten bereits zu Hause feststellen, dass sie beim Reiten durch den Umgang mit den Pferden viel offener geworden ist. Sie darf sich dort auch um die Tiere kümmern und helfen, das Futter vorzubereiten. Tiere tun ihr sehr gut", erzählt Jasmin Bost. Mit einem Abschlussbericht nach zwei Wochen soll die Zeit auf Curaçao dann enden: "Wir waren mit Aaliyah schon am Meer. Damals wollte sie gar nicht mehr weg vom Strand, vom Sand und vom Wasser."

Weitere Informationen über Aaliyah gibt es im Internet.

angel-aaliyah.de

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