23 Geschädigte suchten Unterstützung

Quierschied · Noch längst nicht verdaut haben etliche Bürger im Sulzbach- und Fischbachtal die mehrmaligen Hochwasser im Sommer. In der letzten Sitzung des Quierschieder Gemeinderates zog die Verwaltung Bilanz.

Die letzte Sitzung des Quierschieder Gemeinderates im Jahr 2016 nahm Bürgermeister Lutz Maurer zum Anlass, noch einmal auf die Schäden und Konsequenzen aus den Starkregenereignissen dieses Sommers einzugehen. Dazu erklärte Wolfgang Kallenbach von den Gemeindewerken, dass die entstandenen Schäden an den Mischwasserkanälen von der Gemeinde getragen werden müssen. Ein Fußweg entlang des Fischbachs sei mittlerweile wieder in Stand gesetzt. Die Bedarfszuweisung aus dem Innenministerium von 32 000 Euro habe lediglich ausgereicht, um die Schäden an der öffentlichen Infrastruktur sowie für die Beschaffung kaputt gegangenen Materials der Feuerwehr abzudecken. "Es gab 150 Schadensanzeigen von Privatleuten", so Kallenbach, "bei fast allen waren der Bürgermeister und ich vor Ort und im Gespräch." 23 Geschädigte hätten einen Hilfeantrag beim Regionalverband gestellt. "Prophylaktische Hochwasser-Präventionsmaßnahmen sind leider nicht förderungsfähig" stellte Kallenbach fest. Es werde aber ein Faltblatt erstellt mit notwendigen Informationen. Auch solle es Info-Veranstaltungen in den jeweiligen Ortsräten und im Gemeinderat geben.

Für die SPD-Fraktion stellte Karl Heinz Lander die Frage, welche Maßnahmen man in Quierschied noch ergreifen könne und müsse. "Wir haben mit den Fachgremien besprochen und festgestellt, dass unsere Infrastruktur den gleichen DIN-Normen unterliegt und entspricht wie überall in Deutschland", antwortete Maurer, "Hochwasserschäden sind von öffentlicher Seite einfach nicht zu 100 Prozent zu vermeiden." Auch der diskutierte Wall in Fischbach würde daran nichts ändern. Die Gemeinde habe aber festgestellt, dass ein regelmäßiges Reinigen der Sinkschächte einen positiven Effekt haben könnte. "Da haben wir in der Vergangenheit die Anschaffung eines Spezialfahrzeugs diskutiert", erinnerte Timo Flätgen von der CDU , der Maurer und Kallenbach für ihr persönliches Engagement dankte. "Wir sollten das Thema Spezialfahrzeug wieder aufnehmen", so Flätgen, "vielleicht in Kooperation mit den Nachbarkommunen."

Franz Josef Lander (ebenfalls CDU ) regte die Einrichtung eines "Runden Tisches" an. "Einige Bürgerinnen und Bürger haben uns mitgeiteilt, dass sie auch schon Probleme haben, wenn es länger regnet und nicht nur bei so genannten Starkregenereignissen", so Lander, "das sollte man trennen. Wir sollten nicht viel Geld für einen Wall ausgeben, wenn es nicht mit anderen Möglichkeiten günstiger geht." Mauer wiederholte die Aufforderung der Landesregierung zur Selbstvorsorge und zum Abschluss von Elementarschadensversicherungen, wohl wissend, dass Hochwasser auch in Zukunft ein Thema bleiben wird.

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