Zwischen Heuballen und Dixiklos

Köllerbach. Ein Countdown hat immer sowohl dramatische als auch freudig-erregte Züge. Für all die Musik- und Festivalfans, die den diesjährige Rocco del Schlacko kaum noch erwarten können, steht der imaginäre Countdown, der heute in großen Lettern "noch sieben Tage" anzeigt, ganz im Zeichen der kribbelnden Vorfreude

Köllerbach. Ein Countdown hat immer sowohl dramatische als auch freudig-erregte Züge. Für all die Musik- und Festivalfans, die den diesjährige Rocco del Schlacko kaum noch erwarten können, steht der imaginäre Countdown, der heute in großen Lettern "noch sieben Tage" anzeigt, ganz im Zeichen der kribbelnden Vorfreude. Für die Organisatoren hat er sicher auch dramatischen Charakter, denn die heiße Phase der Vorbereitung hat in diesen Tagen begonnen. Bislang sind 50 (freiwillige) Helfer am Werk, darunter das so genannte "Streetteam", das unter anderem für das Verteilen von Werbeflyern zuständig ist. Wenn man jedoch aktuell über die Felder des Köllerbacher Sauwasens blickt, sieht man Traktoren, die den Weizen ernten, und große Strohballen, die ein typisches Hochsommerbild abgeben. Thilo Ziegler, Mitorganisator des Festivals: "Wir sind in diesem Jahr etwas später als üblich mit der Ernte dran, weil es in den vergangenen Wochen so oft geregnet hat, aber wir sind noch gut in der Zeit, um pünktlich mit dem Aufbau anfangen zu können." Zirka 15 Hektar Land würden in diesen Tagen möglichst kurz abgeerntet und somit auch fürs Camping aufbereitet werden. Der Schotterplatz wurde über Winter hergestellt, nachdem der Platz beim letzten Festival in einer regelrechten Schlammschlacht zerstört wurde. Im Zuge dessen wurde auch die Infrastruktur auf dem Sauwasen verbessert, Stromleitungen wurden verlegt und Lampen angebracht. Ziegler war beim SZ-Gespräch bester Dinge: "Wir sind mit dem Verlauf der Arbeiten bis jetzt richtig in der Zeit, bis Samstag kommen noch Bürocontainer, Umkleidezelte, Toilettenwagen, 110 Dixihäuschen und vier Lkws mit Bühnenteilen, so dass wir dann mit der richtigen Aufbauphase anfangen können." Insgesamt werden etwa 100 Lkws bis zum Eventwochenende das Festivalgelände befahren und die materiellen Grundlagen für das größte Rockfestival im Saarland liefern. Was es jedoch mit allen anderen Veranstaltungen verbindet: Es herrscht eine Stimmung wie in einem winzigen Ameisenstaat. Überall wimmelt und wuselt es schon vor lauter geschäftigem Treiben. Ein durchgeplantes Treiben, das notwendig ist, um solch eine Veranstaltung reibungslos über die Bühne gehen zu lassen. Die Arbeit, die darin steckt - soviel Spaß sie allen Helfern machen mag -, kann von den Besuchern nicht gesehen werden. Aber die sind ja auch vor allem dazu eingeladen und angehalten Spaß zu haben, zu feiern und so richtig zu rocken. Und auch Thilo Ziegler ist eine der fleißigen Ameisen, der man deutlich die Freude auf die nächste Woche anmerkt. Und dann klingelt sein Telefon, das scheint es ununterbrochen zu tun. Ein Funken Anspannung huscht über sein Gesicht, löst sich schnell wieder. Und der Countdown läuft . . .

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