Ende mit guter Tat Zum Abschluss eine gute Tat

Köllerbach · Künstlerinitiative Köllertal löst sich auf und spendet 2000 Euro an die Stiftung evangelische Martinskirche zu Kölln.

 Günter Himber und Pfarrer Prof. Dr. Joachim Conrad von der Stiftung evangelische Martinskirche zu Kölln nehmen die Spende der KIK aus den Händen von Monika Himber, Brigitte Weiand, Birgit und Alisha Schüller (von links) entgegen. Larissa Knoblauch von der KIK fehlte beim Fototermin.

Günter Himber und Pfarrer Prof. Dr. Joachim Conrad von der Stiftung evangelische Martinskirche zu Kölln nehmen die Spende der KIK aus den Händen von Monika Himber, Brigitte Weiand, Birgit und Alisha Schüller (von links) entgegen. Larissa Knoblauch von der KIK fehlte beim Fototermin.

Foto: Monika Jungfleisch

Was sich im Oktober vergangenen Jahres angekündigt hatte, ist nun Wirklichkeit geworden: Die Künstlerinitiative Köllertal, kurz KIK, hat sich aufgelöst.1985 hatten sich Kulturschaffende zusammengeschlossen, um Kunst im Köllertal einem breiten Publikum zu präsentieren. Das Spektrum reichte von Bildhauern über Maler bis hin zu Literaten und Dichtern. Aber auch Glaskunst, Radierungen, Floral- und Textilkunst, Keramik und Drucktechnik waren in der KIK vertreten. Ziel der KIK waren neben der Förderung individueller künstlerischer Arbeit auch die Organisation von Gemeinschaftsausstellungen, die Kontaktpflege zu anderen Künstlergruppen (häufig auch grenzüberschreitend) und das Heranführen der Jugend an Kunst.

Das alles ist nun Geschichte. „Waren wir in unseren Glanzzeiten rund 30 Mitglieder, sind heute noch keine Handvoll verblieben. Sie können den einstigen Anspruch der KIK nicht mehr erfüllen“, sagte Birgit Schüller mit hörbarem Bedauern in der Stimme. „Wir fanden auch keine Nachfolger, die sich in der KIK engagieren wollten, so dass wir beschlossen haben, einen Schlussstrich zu ziehen“, ergänzte Brigitte Weiand. „Wenn sich jedoch wieder neue, jüngere Künstler im Köllertal entschließen können, die KIK wiederzubeleben, so steht dem nichts im Wege“, erklärte Alisha Schüller, die jüngste Mitstreiterin, die es jedoch fürs Studium aus dem Köllertal herauszieht. Monika Himber beteuerte: „Wir wollen die KIK nicht auflösen, sondern bloß nicht mehr weiterführen.“

Als sichtbares Zeichen des (vorläufigen) Schlussstrichs haben die verbleibenden KIK-Vertreter am Montag der Stiftung evangelische Martinskirche zu Kölln ihr „Vermögen“ gespendet. 2000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen, Einlagen der Künstler und Verkaufserlösen von Kalendern konnten Pfarrer Prof. Dr. Joachim Conrad und Günter Himber für die Stiftung in Empfang nehmen. „Die Spende kommt gerade recht, denn wir haben weitere Gemälde in der Martinskirche entdeckt, die wir restaurieren wollen“, berichtete der Hausherr des architektonischen Kleinods.

Im Rahmen der Altersbestimmung der Dachbalken hat der Restaurator Nico Leis aus Tholey festgestellt, dass die Balken nicht 1548, sondern schon 1521 eingesetzt wurden. Außerdem wartet noch so mancher künstlerischer Schatz im Deckengewölbe der Martinskirche darauf, gehoben zu werden.  Aus den bisher gefundenen Putzstücken konnte der Restaurator ein Zickzackfries mit großen herauswachsenden Blumen rekonstruieren. Ein Sinnbild für das himmlische Jerusalem. Conrad: „Wenn wir diese Bruchstücke als festgefügtes Fries ausstellen wollen, brauchen wir rund 10000 Euro. Die Spende der KIK ist hierfür der Grundstock. Das Geld der Künstler kommt sozusagen wieder der Kunst zugute, von der keiner wusste, dass sie verborgen im Deckengewölbe der Martinskirche ist.“

Dass der Restaurator noch eine Reihe weiterer neuer Erkenntnisse zu Tage gefördert hat, freute Pfarrer Conrad besonders, der als versierter Kirchenhistoriker nun wieder jede Menge Arbeit vor sich sieht. „Wir müssen so manche Jahreszahl korrigieren und werden noch interessante baugeschichtliche Details neu bewerten.“

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