Wo König und Kaiser das Land teilten

Püttlingen. Der Püttlinger Aloys Stein, Nomen est Omen, ist seit vielen Jahrzehnten dem Gestein verbunden, sowohl der Kohle unter als auch den historischen Grenzsteinen über der Erde. Nach dem "Vertrag von Bockenheim" im Jahr 1764 ließen der König von Frankreich und der deutsche Kaiser rund um Püttlingen Grenzsteine aufstellen

Püttlingen. Der Püttlinger Aloys Stein, Nomen est Omen, ist seit vielen Jahrzehnten dem Gestein verbunden, sowohl der Kohle unter als auch den historischen Grenzsteinen über der Erde. Nach dem "Vertrag von Bockenheim" im Jahr 1764 ließen der König von Frankreich und der deutsche Kaiser rund um Püttlingen Grenzsteine aufstellen. Solide Quader mit einer Länge von mindestens 1,80 Meter, versehen mit aufwendigen Zeichen wie Wolfsangel, "KW" wie "Königlicher Wald" oder "P" wie "Püttlingen". Aloys Stein folgt seit Jahrzehnten der Spur dieser, wie er sagt, "altehrwürdigen Diener, die schon 225 Jahre auf dem Buckel haben", und er kennt viele Geschichten, die sich um sie ranken. Auch die Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereines Püttlingen-Ritterstraße haben das erkannt. Sie stellen seit Jahren die Hauptgruppe an den regelmäßigen Grenzstein-Wanderungen, die Stein über die Volkshochschule Püttlingen anbietet. Vorteil der Wanderungen: Man bewegt sich an der frischen Luft und in denkbar schönster Natur im Wechsel der Jahreszeiten, lernt viel über Geschichte und genießt die Geselligkeit. Stein: "Eine positive Sache. Dennoch würde ich mir wünschen, dass mehr Junge mitmachen. Wer als Kind einmal eine Grenzsteinwanderung quer durch den Wald erlebt hat, wird sie sein Leben lang nicht mehr vergessen." Zumal dann, wenn Schauriges ins Spiel kommt: "Als die erste Serie der Grenzsteine im Jahr 1771 gesetzt wurde, hat die angebliche Kindsmörderin Hillen Gret noch gelebt. Beim Bau der zweiten Serie im Jahr 1783 war sie schon tot, ,vom Leben zum Tode durch den Strang befördert', wie man damals geschrieben hat", schildert Stein. Die zum größten Teil ausgezeichnet erhaltenen steinernen Zeitzeugen umlaufen Püttlingen, vom Dickenberg hinunter und über zwei historische Bahnlinien ins Köllertal und wieder hoch über den Jungenwald zum Morgenstern, das Breitfeld, den Sommerberg bis hin zum Pfaffenkopf und weiter nach Altenkessel, zum Frommersbachtal und zum ehemaligen Josefaschacht. "Ich würde mir wünschen, dass mehr junge Leute mitmachen."Aloys Stein

Auf einen BlickDie nächste Grenzsteinwanderung mit Aloys Stein im Bereich Püttlingen ist am Samstag, 24. Januar. Sie führt über den Schocksberg und den Sommerberg hinab. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Sportplatz der DJK Püttlingen. et

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