Wo die kleinen Träume tanzen

Püttlingen. Mamas mit Kriegsbemalung. Mit gelben Punkten am Kinn, rot-blau gestreifter Stirn, mit schwarzer Nase oder grünen Backen kehrten sie auf ihre Plätze hinter dem Püttlinger Bahnhof zurück. Marion Ritz-Valentin vom Ene-mene-Mix-Theater hat schon putzige Regie-Einfälle

 Kleine Indianer tanzen mit Traumschleiern zu Marion Ritz-Valentins Musik. Foto: Heike Kolling-Krumm

Kleine Indianer tanzen mit Traumschleiern zu Marion Ritz-Valentins Musik. Foto: Heike Kolling-Krumm

Püttlingen. Mamas mit Kriegsbemalung. Mit gelben Punkten am Kinn, rot-blau gestreifter Stirn, mit schwarzer Nase oder grünen Backen kehrten sie auf ihre Plätze hinter dem Püttlinger Bahnhof zurück. Marion Ritz-Valentin vom Ene-mene-Mix-Theater hat schon putzige Regie-Einfälle.Beim Mitmach-Musical "Kleine Feder, großer Stern" drehte sie die Sache mit dem Kinderschminken einfach um. Mit "schleppt mal eure Mamas und Papas her" schickte sie die kleinen Zuschauer los. Die Großen gingen auf der Bahnsteig-Bühne in die Knie, die Kleinen griffen einfach nach Herzenslust mit dem Finger rein in die Farbtöpfe, und Marion Ritz-Valentin sang dazu: "Ob Groß, ob Klein, alle machen sich fein."

Man war mitten in einem Indianer-Musical, und die Akteure wollten zu einem Powwow, einem Tanzfest. Dafür zieht man sich, wie Marion Ritz-Valentin erzählte, tolle Kleider an, macht sich Perlen in die Haare, schmückt die Gesichter mit dem Blau der Seen, dem Grün der Bäume und dem Gelb der Sonne. Die Sängerin aus Saarbrücken bescherte den jungen Zuschauern mit ihrer Band Ene-mene-mix einen erlebnisreichen Nachmittag.

Marion Ritz-Valentin verteilte Trommeln. Sie ließ eine Rassel aus Ziegenzehen rumgehen, animierte die Kinder mit den Fingerspitzen zu prüfen, ob der Regenmacher wirklich aus einem echten Kaktusarm mit reingeklopften Stacheln besteht. Keyboarder Jochen Schneider stellte sich als Häuptling Kleine Feder vor, Percussionist Leonardo Ortega behauptete, er komme vom Stamm der Plattnasen, die besonders gut Karten lesen können, und Bassist Stephan Ohsiek tanzte in Hut und Poncho aus den hohen, kalten Anden an und übersetzte seinen Indianernamen mit Strammer Max.

Die Kinder schwebten mit Schleicherchen in Pink, Weiß und Schwarz in der Hand als Träume um einen megagroßen Traumfänger herum.

Sie zählten Adler, Bär und die anderen Tiere auf, die für Indianer wichtig sind, sie heulten wie Kojoten, und sie knieten auf dem Boden und paddelten in imaginären Kanus durch Stromschnellen. Bei so viel geballter Fantasie machte das Zuschauen Spaß. Auch ohne Kind. Ihr Enkel Jonas sei in Urlaub, erzählte Elisabeth Bund, da habe sie mal "reingespitzt", weil sie Kindertheater schön fände, fügte sie hinzu.

Am Sonntag, 12. August, bringen auf dem Püttlinger Bahnhof Zauberkünstler Martin Mathias und Assistentin Tatjana das Publikum ab 15.30 Uhr zu einer Schatzinsel. Der Eintritt ist frei.

enemenmix.de

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