25 Jahre Eine-Welt-Laden in Püttlingen Wo der Kaffeekauf auch den Kleinbauern satt macht

Püttlingen · 25 Jahre Einsatz für mehr Gerechtigkeit: Der ökumenische Eine-Welt-Laden Püttlingen feiert Jubiläum.

 Rückblick Februar 2007: Konrad Hoffmann (links, früherer Vorstand des Eine-Welt-Ladens) und Joachim Conrad im Ökumenischen Eine-Welt-Laden in Püttlingen an einem Regal mit fair gehandeltem Kakao und Kaffee aus aller Welt. Jetzt feiert die Einrichtung 25-jähriges Bestehen.

Rückblick Februar 2007: Konrad Hoffmann (links, früherer Vorstand des Eine-Welt-Ladens) und Joachim Conrad im Ökumenischen Eine-Welt-Laden in Püttlingen an einem Regal mit fair gehandeltem Kakao und Kaffee aus aller Welt. Jetzt feiert die Einrichtung 25-jähriges Bestehen.

Foto: BECKER&BREDEL/bub/Claus Kiefer

() Ein Vierteljahrhundert – so lange gibt es nun bald den Ökumenischen Eine-Welt-Laden (EWL) in Püttlingen. „Eure Almosen könnt ihr behalten, wenn ihr den Menschen gerechte Preise zahlt!“ – „Diese provokante Aussage des brasilianischen Befreiungstheologen Dom Helder Camara war vor 25 Jahren Motivation für eine Gruppe Ehrenamtlicher zur Gründung des Ökumenischen Eine-Welt-Ladens Püttlingen“, schreibt Wolfgang Vogel von der evangelischen Kirchengemeinde Kölln zur Geschichte des Ladens.

In dem Geschäft werden insbesondere im Sinne armer Bauern aus Entwicklungsländern fair gehandelte Lebensmittel vertrieben, zum Beispiel Kaffee, Tee, Honig, Kakao, Schokolade, Reis oder Quinua. Diese Lebensmittel bezieht man etwa über die GEPA („The Fair Trade Company“) von den Kleinbauern und deren Kooperativen in den jeweiligen Anbauländern. (GEPA ist das Kürzel für „Gesellschaft“ und „Partnerschaft“ aus dem im Handelsregister eingetragenen Unternehmens-Namen „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH“.)

Die Ware sei „ausnahmslos ökologisch angebaut und von guter Bio-Qualität“. Durch die fairen Preise soll es den Kleinbauern und ihren Familien ermöglicht werden, auch wirklich von ihrer Arbeit leben zu können und die Kinder zur Schule zu schicken, statt sie ganztägig auf dem Feld mitarbeiten zu lassen.

Die GEPA gibt ein Beispiel für die Preisgestaltung: Werden zum Beispiel 250 Gramm Kaffee für 4,79 Euro verkauft, so erhält davon der Handelspartner (also der Kleinbauer oder die Kooperative) 1,26 Euro (26 Prozent), die GEPA 1,22 Euro (knapp 26 Prozent)  und der Groß- und Einzelhandel 1,07 Euro (22 Prozent); für Import und Verarbeitung fallen 38 Cent an (8 Prozent) und für Steuern und Lizenzen 86 Cent (18 Prozent). Der Betrag für die Erzeuger sei dabei eine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe.

Außer Lebensmitteln kann man im EWL auch die verwandelbaren Märchenpuppen von den Philippinen kaufen: So wird etwa durch das Umstülpen der Puppe aus  Schneewittchen die böse Stiefmutter.

Um den Betrieb des Ladens kümmern sich ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Träger des EWL Püttlingen sind die evangelische Kirchengemeinde Kölln und die katholische Pfarreiengemeinschaft Püttlingen, Hauptsitz ist im Gebäude der Evangelischen Stadtmission Püttlingen (Pickardstraße 26). Dort ist der Laden – außer in den Schulferien und an Brückentagen  – immer freitags von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet. (Änderungen dieser üblichen Öffnungszeiten werden durch Aushang am Gemeindezentrum bekannt gegeben).

Zusätzlich werden die fair gehandelten Waren einmal im Monat nach dem Gottesdienst in der evangelischen Martinskirche in Köllerbach sowie in der Pfarrei Liebfrauen vor und nach den Wochenendgottesdiensten angeboten.

Die Überschüsse, die durch Rabatte,  Skonti oder Spenden von Kunden („Runden Sie bitte auf!“) anfallen, werden am Jahresende an gemeinnützige und karitative Organisationen vergeben. So sei es dem Eine-Welt-Laden seit seiner Gründung und mit Hilfe seiner Kunden möglich gewesen, schon über 23 000 Euro für gute Zwecke zur Verfügung zu stellen.

Zum 25. Jubiläum gibt es am Samstag, 19. August, 15 Uhr, im Gemeindezentrum der evangelischen Stadtmission (Pickardstraße 26) einen ökumenischen Gottesdienst mit anschließendem Verkauf von fair gehandelten Waren und einem kleinen Empfang.

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