Wo Blech den Tag vergoldet

Püttlingen · Mit großer Berechtigung „Blech geschwätzt“ wurde beim Sport- und Waldfest der DJK Püttlingen. Denn auf der zum Fest gehörenden Oldtimer-Ausstellung mit teils 80 Fahrzeugen wurde eifrig gefachsimpelt.

 Bernd und Gertrud Speicher aus Püttlingen bestaunen auf dem Sportfeld im Espenwald einen prachtvollen US-Packard aus den 1950er Jahren. Fotos: Andreas Engel

Bernd und Gertrud Speicher aus Püttlingen bestaunen auf dem Sportfeld im Espenwald einen prachtvollen US-Packard aus den 1950er Jahren. Fotos: Andreas Engel

 Autos aus vier Jahrzehnten: Oldtimer-Schau während des Sportfestes der DJK Püttlingen.

Autos aus vier Jahrzehnten: Oldtimer-Schau während des Sportfestes der DJK Püttlingen.

Zufrieden schaute am Sonntagnachmittag Michael Bach von der DJK Püttlingen über den Sportplatz im Espenwald. Noch rund 50 Fahrzeuge standen dort, wo sonst Fußballspieler um Tore und Punkte kämpfen oder sich in den Trainingsstunden darauf vorbereiten. "Es waren insgesamt schon mehr als 80 Fahrzeuge hier, das ist im Vergleich zum vergangenen Jahr eine deutliche Steigerung", berichtet Bach, Initiator des Oldtimertreffs auf der Sportanlage. Dorthin hatte die DJK am Wochenende zu ihrem Wald- und Sportfest eingeladen. Dass man dabei mit Traditionen brechen kann und neue Angebote wieder mehr Menschen zu den Veranstaltungen locken, das zeigte nicht zuletzt das Oldtimertreffen auf dem Sportgelände.

"Nur mit Sport lockt man nicht mehr allzu viele Menschen, es muss auch andere Höhepunkte geben", erklärte Bach. Ein solcher war am Samstagabend auch das Konzert der Band "Firebirds", die bis tief in die tropische Nacht für musikalischen Genuss sorgte.

Abgespeckt kam aufgrund der heißen Witterung das Sportprogramm daher, die Spiele der Jugend wurden abgesagt, wie Robert Knecht, Jugendleiter der DJK erklärte. Doch für die Fahrer der alten "Schätzchen", wie die Fahrzeuge liebevoll in der Einladung des Veranstalters genannt wurden, vertragen offenbar eine Menge Hitze - insbesondere wenn sie in den alten Cabrios unterwegs sind.

Während viele Fahrer nach dem Einparken auf dem Sportplatz einen schattigen und zugleich luftigen Platz am Waldrand bei kühlen Getränken suchten, fachsimpelte Bernd Silbermann aus Lebach mit Gleichgesinnten. Zum ersten Mal, verriet er, konnte er dabei nicht etwa als Besucher, sondern als Teilnehmer tief eintauchen in die Welt der Oldtimer-Fans. Denn gerade mal eine Woche ist es her, dass er seinen Packard, Baujahr 1952, aus Rotterdam nach Lebach überführt hat, die Kennzeichen zeigen noch die Herkunft.

"Ich muss auch noch an der Lichtanlage bauen, dann geht es nächste Woche zum TÜV ", schildert Silbermann. Sein Fahrzeug in schwarz war so eines der ganz besonderen Schätzchen, aber auch der Opel Manta B 400, von dem es weltweit nur 245 Stück gibt, zog viele Autokenner an. Das seltene Stück gehört Jörg Hirtz aus Püttlingen , geparkt hatte er gleich neben dem himmelblauen Porsche 914, Baujahr 1973 von Bernd Dörrenbächer, ebenfalls aus Püttlingen . "Ich wollte schon immer so ein Auto, das gleiche in Gelb hatte meine Grundschullehrerin", schwärmte er. Ganz klar ist nicht nur der Fußball, sondern auch die Oldtimer-Szene von den Männern bestimmt (auch wenn jetzt mancher einwerfen mag: "vom Kind im Manne"). Eine Ausnahme machte da Brigitte Ingisch aus Köllerbach, die mit ihrem MG Cabrio, das ihr Mann in liebevoller Kleinarbeit vor 20 Jahren aufgebaut hat, auf dem Sportplatz vorfuhr. Beide ließen sich beim Heimspiel die Gelegenheit, den schönen roten Flitzer zu präsentieren, nicht entgehen.

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