SZ-Umfrage zum WM-Start „Wir werden Weltmeister“

Köllertal/Völklingen · Vor dem Start der Fußball-WM geben sich nicht alle Befragten so optimistisch wie Robert Knecht aus Püttlingen.

 So war’s 2014 in Rio: Nach dem 1:0 im WM-Finale gegen Argentinien stemmt Kapitän Philipp Lahm den goldenen Pokal in die Höhe.

So war’s 2014 in Rio: Nach dem 1:0 im WM-Finale gegen Argentinien stemmt Kapitän Philipp Lahm den goldenen Pokal in die Höhe.

Foto: dpa/Andreas Gebert

Im Köllertal ist die Hoffnung auf die Titelverteidigung riesengroß. So sagt Robert Knecht, Jugendleiter der DJK Püttlingen, klipp und klar: „Wir werden Weltmeister.“ Warum? Ganz klar: „Unsere Mannschaft ist besser als die von vor vier Jahren, zum Großteil sind das Spieler, die 2009 Junioren-Europameister wurden, die kennen sich schon so lange, die verstehen sich blind.“ Knecht haben wir, wie andere Leute aus der regionalen Fußball-Szene, befragt zur heute beginnenden WM in Russland. Marco Ludwig, Vorsitzender des SV Walpershofen, formuliert es so: „Wir sind nicht schlechter als 2014, das hat schon die souveräne Qualifikation gezeigt.“ Weil auch die Einzelspieler alle fit seien, legt er sich so fest: „Wir erreichen mindestens das Halbfinale, vielleicht sogar das Finale.“

Die Titelverteidigung und der damit verbundene fünfte Stern auf dem Trikot werden für Neuer, Hummels, Reus und Co. zur echten Herausforderung. Das glaubt Günter Erhardt, Trainer des Regionalliga-Absteigers Röchling Völklingen. „Klar hoffe ich, dass es der Weltmeistertitel wird“, sagt Erhardt im Gespräch mit der SZ. Schränkt aber ein: „Da gehört auch viel Spielglück dazu.“ Vor allem, wenn die Gruppenphase vorbei ist und ab dem Achtelfinale die Ko-Spiele anstehen: „Dann kommt es auf alles an: das Glück, den Schiedsrichter, den Spielverlauf, wie das so ist im Fußball.“ Beim Blick auf Jogi Löws WM-Kader gibt sich Erhardt als Trainer-Kollege moderat: „Es gibt 60 Millionen Bundestrainer, und jeder davon hätte wohl das eine oder andere anders gemacht.“ Tatsächlich entscheiden könne aber nur, wer täglich mit den Spielern auf dem Platz arbeite: „Man muss wissen, wie die Trainingsleistungen waren.“

Hansi Becker hat für Röchling Völklingen die glorreichen Zeiten erlebt: „Als 18-Jähriger durfte ich noch zweite Bundesliga Süd spielen.“ Er weiß: „Die Deutschen sind immer sehr gut organisiert und werden mindestens das Halbfinale erreichen. Alles weitere hat mit Glück zu tun.“ „Mit Deutschland muss man immer rechnen, das Viertelfinale wird es auf jeden Fall“, meint Walter Otto, mit Völklingen einst Landesligameister und immer noch bei den Alten Herren am Ball. Horst Gräsel, der schon Jugendliche und Aktive unter anderem in Völklingen, St. Nikolaus, Werbeln, Alt-Saarbrücken und Elm trainiert hat, schwört Stein und Bein: „Wir kommen unter die letzten Vier.“ Als Grund dafür nennt er: „Die enorme Erfahrung und Routine der alten Leistungsträger wie Müller, Hummels, Kroos, Boateng.“ Nur einen Makel sieht er im deutschen Team: „So ein Leithammel im Mittelfeld, einer, der wie Schweinsteiger auch mal reinhaut, der fehlt.“ Torwart Manuel Neuer hätte auch er trotz langer Verletzung mit nach Russland genommen: „Er ist gesund, also ist die Entscheidung richtig.“ Nicht konform mit dem Bundes-Jogi geht er in der Stürmerfrage: „Petersen oder Sané als Alternative zu Gomez und Werner hätte ich schon mitgenommen.“

Robert Knecht, Jugendleiter der DJK Püttlingen.

Robert Knecht, Jugendleiter der DJK Püttlingen.

Foto: Andreas Lang/Picasa
 Günter Erhardt, Trainer des SV Röchling Völklingen.

Günter Erhardt, Trainer des SV Röchling Völklingen.

Foto: Andreas Lang/Picasa

Eines steht für alle Befragten und für alle übrigen, die demnächst mit Schwarz-Rot-Gold fiebern, fest: „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht und die deutsche Mannschaft ins Geschehen eingreift.“

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