Handball „Wir sind mehr als zufrieden“

Püttlingen · Der Handball-Oberligist HSV Püttlingen hat vergangene Saison überraschend den vierten Tabellenplatz erreicht.

 Die Junioren-Spielerin Lea Halle (rechts) setzt sich hier gegen Christine Lezaud von der HSG Marpingen-Alsweiler durch.

Die Junioren-Spielerin Lea Halle (rechts) setzt sich hier gegen Christine Lezaud von der HSG Marpingen-Alsweiler durch.

Foto: Andreas Schlichter

Letzte Saison hat Handball-Oberligist HSV Püttlingen seine beste Saison gespielt. Dritter in der Liga, fünf Punkte hinter dem Meister und eine sensationelle Rückrunde mit 25:1 Punkten bedeuteten einen Rekord für den HSV. Dann folgt allerdings ein kleiner Umbruch – mit Mila Cosic und Aleksandra Jelicic verließen zwei der besten Handballerinnen im Saarland den Verein oder standen nur noch spärlich zur Verfügung. Die Mannschaft schraubte die Erwartungen zurück, Platz acht war das Ziel für die Saison 2016/17 – am Ende überraschte Püttlingen aber alle und schloss auf Rang vier ab. „Wir sind mehr als zufrieden – dass wir am Ende dort liegen, hat wirklich keiner erwartet“, sagte Spielführerin Marion Müller: „Ich denke, dass wir vor allem deswegen stark sind, weil wir eine Einheit sind. Wir haben zusammen viel Spaß, jeder kann sich auf jeden verlassen. Deswegen ist es dieses Jahr auch wieder so gut gelaufen.“

Die Saison startete noch holprig – nach den ersten sechs Spielen wies Püttlingen eine Bilanz von 4:3 auf. Dann legte der HSV aber plötzlich los, gewann sieben Spiele in Folge und kämpfte sich auf den dritten Tabellenrang vor. Das Kuriose daran: sechs Spiele während dieser Siegesserie fanden auswärts statt – eigentlich ein Nachteil für die Gäste-Mannschaften. „Ich weiß nicht, warum wir so stark waren auswärts – vielleicht ist der Druck nicht so groß wie zuhause, wo man die eigenen Zuschauer nicht enttäuschen will. Und weil es ja noch der Anfang der Saison war, konnten wir frei aufspielen – wir waren nur selten der Favorit“, sagte HSV-Torhüterin Conny Holz, die in dieser Saison mit Abwehrchefin Kira Martin die beste Püttlingerin war.

Nach der besten Phase der Saison war erst einmal Winterpause angesagt. Und die tat dem HSV gar nicht gut. In der Rückrunde traten die Püttlingerinnen zuweilen ohne sechs Stammkräfte an – mit Martin und Marion Müller verletzten sich wichtige Spielerinnen, dazu kommt der langfristige Ausfall der ehemaligen Erstliga-Spielerin Karoline Bittern. „Als wir gehört haben, dass Karo schwanger ist, war das erst mal ein Schock“, sagt Conny Holz und fügt lachend hinzu: „Ein positiver natürlich! Aber mit ihr hat uns eine wichtige Spielerin gefehlt – dazu kamen die ganzen Verletzungen und Krankheiten. Da war es klar, dass die Rückrunde nicht leicht wird.“

Insgesamt vier Siege sammelten die Kölltertaler Handballerinen in der Rückserie – zu wenig eigentlich für die eigenen Ambitionen. „Ich denke aber trotzdem, dass wir die Personalprobleme gut weggesteckt haben – vor allem auch, weil unsere Neuverpflichtungen eingeschlagen haben“, sagt Trainer Hans-Werner Müller mit Blick auf die Junioren-Spielerinnen Michelle Hartz und Lea Helle sowie Florence Ullrich: „Das war ausschlaggebend dafür, dass wir am Ende auf Platz vier stehen.“

Püttlingen zeigte oft zwei Gesichter. Das eine in enttäuschenden Spiele wie dem 21:22 gegen Absteiger Sobernheim oder der 15:27-Klatsche gegen die DJK Marpingen. Das andere bei Partien wie gegen Meister Ottersheim, als der HSV wie losgelöst aufspielte und den Aufsteiger mit 27:13 nachhause schickte. „Da haben wir einfach einen Sahnetag erwischt, jeder hat mehr als hundert Prozent gegeben“, sagt Marion Müller: „Andere Spiele sind wir dann einfach zu locker angegangen – es waren nicht nur die Ausfälle, manchmal haben wir auch einfach schlecht gespielt.“ Das unumstrittene Highlight der Saison war aber der dritte Saarlandpokal-Gewinn in Folge. Das 19:13 im Endspiel gegen die Marpingerinnen sowie der vierte Platz in der Oberliga bedeuten, dass der HSV Püttlingen ganz offiziell der beste Handball-Verein im Saarland ist. „Die Saison war nicht einfach – wir wussten am Anfang noch nicht, was uns erwartet“, weiß Trainer Müller: „Trotzdem sind sowohl die Liga als auch der Pokal ein Riesen-Erfolg für uns. Wir sind sehr glücklich mit dem Resultat.“

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