Rittenhofen feiert Wildwest in Rittenhofen sorgt für Stimmung

Köllerbach · Beim Herbstfest gab’s (nicht wirklich) „Schwarzgebrannten“ aus der Dorf-Destille und viel gute Laune.

 „Howdee!“ – Herbstfest des Fördervereins Dorf Rittenhofen: Im Backhaus ging es am Samstagabend mit dem Motto „Wildwest in Rittenhofen“ heiß her. Kein Wunder: im Holzofen brutzelten die Flammkuchen.

„Howdee!“ – Herbstfest des Fördervereins Dorf Rittenhofen: Im Backhaus ging es am Samstagabend mit dem Motto „Wildwest in Rittenhofen“ heiß her. Kein Wunder: im Holzofen brutzelten die Flammkuchen.

Foto: BeckerBredel

„Das Leben ist zu kurz, um immer nur Schritt zu reiten!“ Genau so feiert Rittenhofen, immer im Galopp, auch mit Regen. Am Samstagabend war hier „Wilder Westen“, am Sonntagmorgen wurde der „Saloon“ schon wieder auf Vordermann gebracht: für weitere Feste.

Samstagabend im Backhaus Rittenhofen: „Krk!“ Schon der erste Biss in diesen Flammkuchen wirkt wie eine Offenbarung. Rezeptur und Herstellung: Hefeteig, Dörrfleisch, Schmand, Eier, jede Menge Zwiebeln, und ab in den Holzbackofen! Heiß gegessen ein Supergenuss, kalt aber auch: viele nehmen sich Flammkuchen auf Vorrat mit. Beim Dorffest in Rittenhofen prasseln die Feuer, prasselt aber leider auch der Regen. „Es war sehr feucht, aber sehr sehr fröhlich“, resümiert, zwölf Stunden später, Ralf Dreßler vom Verein „Dorf Rittenhofen“, während dessen 80 Helfer schon wieder beim „Hausputz“ sind.

Das Fest selbst steht unter dem Motto „Wilder Westen“. Countrymusiker aus dem Warndtdorf Nassweiler, die „Nashville Boys“, singen „Ich möcht so gern Dave Dudley hörn, Hank Snow und Charlie Pride“, unter anderem. „Die Band ist stark, hat großen Anteil an dieser tollen Stimmung“, sagt Dreßler. Und er erweitert sein Lob auf die Tanzgruppe „Linedancers“ der Volkshochschule Riegelsberg um die Dozentin Christine Krieger, die es versteht, das Publikum zum Mitmachen zu animieren.

Mit Cowboyhemden und -hüten, im Burleskestil der Animierdamen der Saloons, nehmen viele Besucher aktiv am Motto teil. Vereinschef Werner Telke gibt sogar den in jeder Hinsicht gewichtigen Dorfsheriff. Monika Mersdorf moderiert, Martin Piro sorgt für den guten Ton. Am Grill brutzeln Spare Ribs, Indianerpfeile aus Schweinefleisch, und die bewährten Rostwürstel, ohne die kein saarländisches Fest funktioniert.

Harald Baldauf besitzt, 250 Meter vom Backhaus entfernt, eine historische Schnapsdestille aus dem 18. Jahrhundert samt einer kleinen feinen Brauerei. Bier gibt’s hier wie da, aber auch Tennessee-Whisky. Der stammt, der Finanzbehörde gegenüber sei es hiermit versichert, aus regulär versteuertem „Anbau“ gemäß den deutschen Branntweingesetzen, aber die Fantasie erfordert es, beim Westernfest vom „Schwarzbrennen“ zu reden. Denn während der Prohibitionszeit in den USA brannten viele Wildwestler ihren Schnaps illegal, meist zur Nachtzeit, daher der Name „Moonshiners“.

Darüber referiert fachkundig Baldauf, schenkt seinen Zuhörern einen ordentlichen Jim Beam ein und lässt die Kinder auf einem elektrisch betriebenen Rodeopferdchen reiten. Im Backhaus währt die Stimmung, Regen hin, Kälte her, bis weit nach Mitternacht, und jetzt „arbeitet der Vorstand schon mit Volldampf am Programm und dem Motto für das kommende Jahr“, sagt Dreßler. Dabei ist beim rührigen Dorfverein Rittenhofen nicht einmal Schluss für dieses Jahr, sind doch noch eine Bücherlesung im Oktober sowie ein adventliches Stollenbacken für die Generation „Ü 65“ im November geplant.

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