Wider den Terror

Püttlingen · Als Zeichen der Solidarität mit Frankreich und als Bekenntnis gegen Terror und Gewalt hatten in Püttlingen lebende Flüchtlinge und die Stadtverwaltung am Freitagabend zu einer Mahnwache eingeladen. Es wurde eine bewegende Veranstaltung.

 Gemeinsam gegen den Terror: Mahnwache vor dem Rathaus in Püttlingen mit Flüchtlingen und Bürger der Stadt. Foto: Jenal

Gemeinsam gegen den Terror: Mahnwache vor dem Rathaus in Püttlingen mit Flüchtlingen und Bürger der Stadt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Der strömende Regen passte am Freitagabend zum traurigen Hintergrund: In Püttlingen lebende Flüchtlinge und die Stadtverwaltung hatten, als Solidaritätsbekundung für die Opfer des Terror-Anschlags in Paris am 13. November, vor dem Rathaus zur Mahnwache eingeladen - genau eine Woche nach der von Verbrechern herbeigeführten Tragödie. Trotz des heftigen Regens trafen sich Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und viele Püttlinger Bürger mit Kerzen und Fackeln vor dem Rathaus.

Bedrückt und mit großer Anteilnahme hatten die Flüchtlinge zwei Transparente mit aufgestellt, auf denen zu lesen war, dass sie sich von Gewalt und Terror distanzieren und in Frieden in Püttlingen leben wollen. Bürgermeister Martin Speicher (CDU ) wies in seiner eindrucksvollen Rede auf die heutigen Geschehnisse, auf die deutsche Vergangenheit und auf die Zukunft hin. "In unserer Trauer sind wir bei unseren französischen Freunden", sagte Speicher. Er sprach bewusst die Flüchtlinge in Püttlingen als Freunde an. Und sagte, dass die Stadt und ihre Bürger bereit seien, ihnen zu Seite zu stehen. "Nous sommes unis - wir stehen zusammen", erklärte Speicher weiter, der auch beschrieb, wie bereits viele einheimische Bürger Hilfe für Flüchtlinge leisten - was schon ein Zeichen des Zusammenstehens ist.

In vielen persönlichen Gesprächen, so der Bürgermeister, habe er im Laufe der Woche erfahren und gespürt, "dass es für unsere Flüchtlinge , die hier in Püttlingen aufgenommen wurden, ein besonderes Anliegen ist, ihren Gefühlen angesichts dieses Terrors Ausdruck zu verleihen. Für die Menschen also, die in den vergangenen Wochen und Monaten auf ihrer Flucht vor Krieg, Zerstörung und Verfolgung aus ihrer ursprünglichen Heimat hier eine neue Heimat gefunden haben, um all dem zu entkommen, was sie erleben mussten."

Martin Speicher weiter: "Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl reihen sich ein in die weltweiten Beileidsbekundungen." Und so wende man sich auch in aller Deutlichkeit "gegen jegliche Form von Krieg, Terror, Verfolgung und Vertreibung in der Welt. Wir stehen und treten ein für den weltweiten Frieden, für Freiheit und Gerechtigkeit, für die Beachtung der Grundrechte und Menschenrechte, für alle Menschen - egal welcher Herkunft, welcher Nationalität, welcher Religion oder Hautfarbe."

Die Besucher der Mahnwache hatten auch die Möglichkeit, sich in das von der Stadt im Rathaus aufgestellte Kondolenzbuch einzutragen - eine Gelegenheit, die auch die Flüchtlingen nutzten. Unterstützt wurde die Organisation des Abends durch das Deutsche Rote Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Püttlingen .

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