„Wer Windräder sieht, sollte auch etwas davon haben“

Püttlingen · Die Bürger-Energiegenossenschaft Köllertal sieht in der Beteiligung an Windkraft eine Erhöhung der Akzeptanz.

Nicht zuletzt durch die Informationspolitik von Saarforst und Investor sind die geplanten Windparks in Bous und Schwalbach in die Kritik geraten - insbesondere in den Wohngebieten in Völklingen, Püttlingen und Köllerbach, die sich dann - so die Windparks realisiert werden - am nächsten an den geplanten Anlagen befinden.

Die Bürger-Energiegenossenschaft Köllertal wirft nun einen Blick aus anderer Perspektive auf den Bau der Anlagen. Der Vorsitzende Karl Werner Götzinger sagt: "Wer die Windräder sieht, muss auch die Möglichkeit haben, sich daran zu beteiligen." In über 95 Prozent der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema "menschenverursachter Klimawandel" sei man sich weitgehend einig: "Wir müssen konsequent gegensteuern, wenn wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt übergeben möchten." So müsse man regenerative Energien "vor allem verbrauchernah ernten. Das erspart unnötige Trassen durch die Republik, ist schneller zu realisieren, verringert die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten und steigert die regionale Wertschöpfung."

Die überwiegende Mehrheit der Bürger habe das auch verstanden und befürworte im Grundsatz die Wende zur dezentralen regenerativen Energieversorgung. "Umso ärgerlicher", so Götzinger, "ist es, wenn ungeschicktes Verhalten von staatlichen Stellen und Investoren diese Menschen so verärgert, dass sie sich von interessierten Kreisen gegen die eigentlich von ihnen unterstützte Sache instrumentalisieren lassen."

Dem Saarforst wäre es möglich gewesen, in seinen Pachtverträgen festzuschreiben, "dass die Bürger der jeweiligen Region mit mindestens 20 Prozent an geplanten Windparks zu beteiligen sind. Die Erfahrung anderen Orts zeigt, dass damit die Akzeptanz von Windparks dramatisch steigt." Die Politik sei jedenfalls "gut beraten, wenn sie diesen Fehler kurzfristig korrigiert." Die Bürger-Energiegenossenschaft Köllertal würde sich auch bereiterklären, eine derartige Beteiligung zu prüfen und gegebenenfalls als Bürger-Beteiligungs-Instrument zu fungieren sowie innerhalb der Betreibergesellschaft die Interessen der Region zu vertreten.

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