Wenn der Torwart alle rumscheucht

Köllerbach · An diesem Samstag ab 14.30 Uhr treffen die wiedererstarkten Sportfreunde Köllerbach am 17. Spieltag der Fußball-Saarlandliga auf Tabellennachbar SC Friedrichsthal. Für Köllerbachs neuen Torwart Matthias Kuhn ist es ein Schlüsselspiel.

 Matthias Kuhn sammelte im Trikot der SV Elversberg Regionalliga-Erfahrung. Der größte Erfolg in seiner Karriere war der Sieg mit der SVE im DFB-Pokal gegen Bundesligist Hannover 96. Foto: Schlichter

Matthias Kuhn sammelte im Trikot der SV Elversberg Regionalliga-Erfahrung. Der größte Erfolg in seiner Karriere war der Sieg mit der SVE im DFB-Pokal gegen Bundesligist Hannover 96. Foto: Schlichter

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Mit ihm kam der Erfolg zurück. Matthias Kuhn , ehemaliger Regionalliga-Torhüter der SV Elversberg , trat seinen Dienst bei den Sportfreunden Köllerbach vor knapp sechs Wochen an. Zum Einstand gab es eine 2:3-Heimniederlage gegen den SV Bübingen. Der Tabellen-16. der Saarlandliga hat aus den folgenden fünf Partien zehn Punkte geholt. Drei Mal blieb Kuhn ohne Gegentor. "Da muss ich ein großes Kompliment an meine Vorderleute machen. Für sie war es anfänglich aber wohl erst einmal ein Schock, dass sie jetzt von hinten jemand rumscheucht", sagt der erfahrene Schlussmann flachsend.

Der St. Ingberter begann bei der DJK St. Ingbert mit dem Fußballspielen. Es folgte der Wechsel zu Viktoria St. Ingbert, ehe dem 1. FC Saarbrücken sein Talent auffiel. Torwart-Ikone Dieter Ferner "holte mich mit 17 zum FC Kutzhof. Doch das Abenteuer Oberliga war nach wenigen Wochen beendet, als Kutzhof die Mannschaft abmelden musste", erinnert sich Kuhn. Der heute 27-Jährige wechselte in die Landesliga zum SV Rohrbach. Ein Jahr später lockte ihn Bernd Eichmann zum SC Halberg Brebach. "Er war mein erster richtiger Förderer, machte mich zur Nummer eins. Ich habe dem Verein viel zu verdanken", erklärt der Polizist.

Nach einem Jahr in der Verbandsliga gab es Angebote von Clubs wie dem FK Pirmasens, Eintracht Trier oder der SV Elversberg . Der damals 21-Jährige ging zur SVE. Nach einem Jahr in der Oberliga-Elf schaffte er den Sprung in die Regionalliga. "Mein erstes Spiel bei Rot-Weiß Essen im Flutlicht vor 10 000 Zuschauern war schon ein Höhepunkt", erzählt Kuhn. Seinen größten Erfolg feierte er im DFB-Pokal, als er 2010 in der ersten Runde mit der SVE Bundesligist Hannover 96 ausschaltete.

Nach vier Jahren Elversberg ging Kuhn für anderthalb Jahre zurück nach Brebach. Das Verhältnis zum neuen SVE-Trainer Günter Erhardt war gespannt und das Studium zum Polizeikommissar hatte Priorität. Im März 2014 trennten sich die Wege von Brebach und Kuhn. Er sagt: "Ich habe eine Auszeit gebraucht, aber auch schnell gemerkt, dass es ganz ohne Fußball auch nicht geht." Dann kam der Anruf aus Köllerbach - und der 27-Jährige erklärte sich bereit dem angeschlagenen Saarlandligisten zu helfen. Mit ihm kam Stabilität in der Defensive zurück. Nun haben die Sportfreunde Anschluss ans Tabellenmittelfeld. "Wer jetzt anfängt zu träumen, ist fehl am Platz. Das gegen Friedrichsthal wird ein Schlüsselspiel für uns", sagt Kuhn.

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